Die Zeugenaussage von Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) im Prozess um einen Buttersäure-Anschlag auf seine Wohnung verzögert sich weiter. Der Minister sei nun nicht mehr wie ursprünglich geplant zu dem Verhandlungstermin am Freitag geladen, sondern für den 4. September, sagte ein Sprecher des Leipziger Amtsgerichts. Gemkow solle eine lange Wartezeit erspart werden. Am Freitag seien bereits acht Zeugen und drei Sachverständige geladen, sagte der Sprecher.
Der Prozess gegen zwei Angeklagte läuft seit dem 4. August. Sie sollen in einer Nacht im November 2015 zunächst Scheiben von Gemkows Leipziger Wohnung mit Pflastersteinen eingeworfen haben. Anschließend sollen sie mit Buttersäure gefüllte Christbaumkugeln durch die zerstörten Fenster geschleudert haben. Gemkow und seine Familie schliefen zu dem Zeitpunkt in der Wohnung. Verletzt wurde niemand. Den Angeklagten wird versuchte gefährliche Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen. Welches Tatmotiv sie gehabt haben könnten, soll im Prozess ermittelt werden.
DNA-Spuren in der Nähe des Tatorts hatten die Ermittler auf die Spur der beiden Männer gebracht. Einer von ihnen, ein 30-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen, beteuert seine Unschuld. Zum Prozesstermin am vergangenen Montag erschien er wegen Krankheit nicht. Der Prozess wurde unterbrochen, daher fiel die geplante Aussage Gemkows als Zeuge vorerst aus.
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