Florierendes Familienunternehmen der anderen Art: In einem Drogenprozess vor dem Landgericht Zwickau hat die Staatsanwaltschaft am Mittwoch zwei Jahre Haft auf Bewährung für Mutter, Tochter und deren Freund gefordert. Die drei Angeklagten sollen zusammen mit dem Vater und einem tschechischen Komplizen gewerbsmäßig über Jahre hinweg mit sogenannten «Legal Highs» gehandelt haben. Diese Substanzen werden häufig als vermeintlich harmlose Kräutermischungen angeboten, sind laut Anklage aber außerordentlich gefährlich und fallen zum Teil unter das Betäubungsmittelgesetz.
Über mehrere Handelsgesellschaften, auch mit Sitz im Ausland, sollen die Angeklagten mit den Rauschmitteln knapp eine halbe Million Euro erwirtschaftet haben. Deutschlandweit sollen sie bis zu 2000 Kunden über das Internet beliefert haben. Organisiert wurde das Ganze demnach in der Wohnung des Ehepaars in Reinsdorf bei Zwickau. Während die zwei Frauen und der 35-Jährige die Taten gestanden haben, schweigen die beiden anderen Beschuldigten. Deren Verfahren wurde deshalb abgetrennt.
Die Bande war nach Testkäufen von Ermittlern und einer Razzia im Sommer 2014 aufgeflogen. Das Urteil im ersten Verfahren wird in zwei Wochen verkündet.
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