Vor einem Londoner Gericht hat am Montag der Berufungsprozess um die millionenschweren Finanzdeals der Leipziger Wasserwerke (KWL) begonnen. Die Großbank UBS und die Stadt Leipzig streiten vor dem Court of Appeal darum, wer den Schaden tragen muss.
Die Bank verlangt eine Haftung für rund 350 Millionen Euro. Die Wasserwerke waren als Versicherer für Kreditrisiken der UBS aufgetreten. Die Geschäfte hatte ein früherer KWL-Geschäftsführer 2006 und 2007 geheim und an allen Gremien vorbei eingefädelt. In der Finanzkrise platzten die Deals. Später kam heraus, dass der KWL-Vorstand bestochen wurde.
In der ersten Instanz am Londoner High Court of Justice hatte die Stadt Leipzig gewonnen. Die UBS habe seinerzeit enger als erlaubt mit den Vermittlern der Finanzgeschäfte zusammengearbeitet, hieß es. Deswegen seien die Deals nichtig und die Bank müsse die Risiken tragen. Die UBS setzte jedoch eine Berufung durch. Zusammen mit Zinsen, Prozesskosten und Währungsschwankungen stehen für die Stadt Leipzig rund 500 Millionen Euro auf dem Spiel.
Nach Angaben von Frank Viereckl, Sprecher der Leipziger Stadtholding, wird die Londoner Verhandlung zehn Tage dauern. Mit einem Urteil sei im Herbst zu rechnen.
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