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Weniger Immobilieneigentum im Osten - trotz günstiger Preise

Bildquelle: falco/pixabay.com
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In ostdeutschen Großstädten sind Immobilien relativ günstig. Dennoch besitzen dort deutschlandweit die wenigsten Menschen Wohneigentum.

In den meisten Regionen Deutschlands steigen die Immobilien-Kaufpreise kontinuierlich an. Städte wie München, Frankfurt und Stuttgart haben bereits überdurchschnittlich hohe Quadratmeterpreise erreicht und die Preise steigen weiter. In ostdeutschen Großstädten hingegen sind die Immobilienpreise wesentlich günstiger als in anderen Metropolen. Dennoch besitzen dort nur wenige Menschen Wohneigentum – deutlich weniger als im Westen.


Bild: Der Immobilienkauf in Ostdeutschland hat Vorzüge und Nachteile. Bildquelle: falco/pixabay.com

Gründe für die geringe Eigentumsquote im Osten

Es gibt mehrere Gründe, warum in Ostdeutschland ein deutlich geringerer Teil der Bevölkerung Wohneigentum besitzt als in Westdeutschland. Die Situation ist unter anderem historisch bedingt.

Privater Vermögensaufbau war in der DDR nur eingeschränkt möglich. Die meisten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern befanden sich im Volkseigentum oder gehörten Genossenschaften. Zudem durften die Bürger keine Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umwandeln.

Der private Wohnungsbau hingegen bezog sich in der DDR hauptsächlich auf Einfamilienhäuser und Zweifamilienhäuser. Allerdings gab es auch hier strenge Vorgaben.

Da in der DDR Immobilieneigentum unüblich war, wurden kaum Immobilien vererbt. So leben die meisten Einwohner der neuen Bundesländer bis heute in einem Mietverhältnis.

In Westdeutschland hingegen konnten viele Bürger im Zuge des Wirtschaftswunders Geld anhäufen und ansparen. Sie investierten es in Gold, Aktien und eben auch in Immobilien.

Heute trägt die Einkommenssituation einen Teil dazu bei, dass es in Ostdeutschland weniger Immobilieneigentum gibt als im Westen. Das Einkommensverhältnis von Ost und West weist gravierende Unterschiede auf. Im wirtschaftsstarken Westen verdienen Arbeitnehmer aktuell im Durchschnitt rund 15 Prozent mehr als im Osten. Sie haben deshalb mehr Sicherheiten und bekommen in der Regel günstigere Kredite bei den Banken.

Vorteile eines Hauskaufs in Ostdeutschland

Dennoch gibt es mehrere Gründe, die für den Kauf eines Hauses in Ostdeutschland sprechen. Dazu zählen:

• Wesentlich günstigere Preise als in Westdeutschland

• Große Auswahl an Immobilien

• Gute Investition als Altersversorge

• Keine Mietzahlungen mehr

Das Hauptargument für einen Hauskauf in Ostdeutschland ist der günstige Preis. Eine Studie der immowelt ermittelte die Kaufpreise pro Quadratmeter im ersten Halbjahr 2020 in den kreisfreien Städten über 100.000 Einwohner. In den teuersten Städten Ostdeutschlands liegen die Quadratmeterpreise bei diesen Werten:

• Jena: 3.410 Euro

• Rostock: 2.810 Euro

• Dresden: 2.510 Euro

• Leipzig: 2.400 Euro

Die teuersten Städte Westdeutschlands warten mit deutlich höheren Immobilienpreisen pro Quadratmeter auf:

• München: 8.100 Euro

• Frankfurt a. M.: 5.920 Euro

• Hamburg: 5.060 Euro

• Stuttgart: 4.690 Euro

Ein weiterer Vorteil, der für einen Hauskauf in Ostdeutschland spricht, ist die gute Verfügbarkeit der Infrastruktur: Die Einwohner warten im Durchschnitt nicht so lange auf einen Arzttermin oder Kitaplatz, die Innenstädte und Einkaufsmöglichkeiten sind nicht so überlaufen, es gibt mehrere und günstigere Parkmöglichkeiten, zudem sind Parks und Spielplätze nicht so stark frequentiert – ideal für Familien mit Kindern.

Nachteile des Hauskaufs im Osten

Alles hat seine zwei Seiten, so auch der Immobilienkauf in Ostdeutschland. Die Immobilienpreise sind zwar deutlich günstiger als im Westen, allerdings sind Wertsteigerungen über die Jahre nicht selbstverständlich. Besonders ländliche Regionen sind von Abwanderung und Leerstand geprägt. Hier werden auch in naher Zukunft die Preise kaum steigen.

Durch die Abwanderung der jungen Leute in die großen Städte, sind viele Regionen überaltert. Zudem sind das Arbeitsplatzangebot und die Gehälter im Osten nicht so gut wie im Westen. Daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Immobilienkäufer lange Pendelwege in Kauf nehmen müssen.

Immobilienkauf mit Verstand angehen

Egal, ob im Osten oder im Westen – ein Immobilienkauf sollte gut durchdacht werden. Zuerst gilt es, einen Kassensturz zu machen. Je mehr Eigenkapital zur Verfügung steht, desto günstiger fallen die Zinsen für den Kredit aus. Anschließend zieht man den Kaufpreis, die Nebenkosten sowie die Kosten für Renovierungsarbeiten vom Eigenkapital ab – übrig bleibt der Betrag, der mit einem Darlehen finanziert werden muss. Wichtig ist, Angebote von verschiedenen Kreditinstitutionen zu vergleichen – die Unterschiede sind teils enorm.

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Der Text stammt aus der Tastatur eines Plattformpartners. Er entspricht den Veröffentlichungskriterien von DieSachsen.de, spiegelt aber inhaltlich nicht unbedingt unsere Meinung wieder. Der Text kann werbliche Elemente enthalten.