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Impfkoordinator: Zuspruch für Corona-Impfung wird wachsen

Eine Impfung wird vorbereitet. Foto: Ralf Hirschberger/zb/dpa/Illustration
Eine Impfung wird vorbereitet. Foto: Ralf Hirschberger/zb/dpa/Illustration

Experten wie der Dresdner Mediziner Harald Schmalenberg rechnen schon in nächster Zeit mit wachsendem Zuspruch für die Corona-Schutzimpfung. «Die Skepsis vieler Menschen wird abnehmen, wenn sie die Verträglichkeit des Impfstoffes bei bereits geimpften Personen wahrnehmen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Schmalenberg ist kommissarischer Medizinischer Direktor am Städtischen Klinikum Dresden und koordiniert dort die Covid-19-Impfung.

Ihm zufolge haben sich bisher etwa 20 Prozent der 4108 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Klinikum Dresden impfen lassen. Bei den 839 Mitarbeitern habe es nur in sehr wenigen Fällen Nebenwirkungen wie leicht erhöhte Temperatur gegeben, häufiger seien vorübergehende leichte Schmerzen an der Einstichstelle gewesen. «Zu schweren Impfreaktionen kam es in keinem Fall. Ich bin zuversichtlich, dass diese Erfahrung die Motivation steigern wird», sagte der Arzt, der sich selbst als einer der Ersten am Klinikum impfen ließ.

Laut Schmalenberg können jede Woche gut 500 Beschäftigte des Klinikums geimpft werden. Im ärztlichen Dienst liege die Impfbereitschaft bei 90 Prozent, im Pflegedienst bei 59 Prozent. Fünf Prozent der Ärzte und 23 der Pflegekräfte wollen sich laut einer Abfrage bei über 1800 Mitarbeitern nicht impfen lassen. Der Rest habe sich noch nicht entschieden, oder es lägen Kontraindikationen wie zum Beispiel eine Schwangerschaft vor. Die anfängliche Skepsis bei vielen sei auch darin begründet, dass bis kurz vor Weihnachten noch keine detaillierten Informationen zur Verfügung gestanden hätten.

Der Mediziner machte vor allem die unkontrollierte Verbreitung von Falschmeldungen in den sozialen Medien für die ablehnende Haltung von Impfgegnern verantwortlich: «Wir befinden uns im postfaktischen Zeitalter. Jeder kann in den sozialen Medien falsche Informationen verbreiten.» So sei im Zusammenhang mit der Corona-Schutzimpfung schon bald ein alter «Impfmythos» aufgetaucht, dass solch eine Immunisierung unfruchtbar mache: «Das entspricht nicht den Tatsachen, dazu liegen bereits Stellungnahmen von Wissenschaftlern und auch dem Hersteller vor.»

Das Klinikum Dresden sieht für alle Mitarbeiter, die Kontakt mit Patienten haben, umfangreiche Screening-Maßnahmen vor. Dabei unterziehen sich die Beschäftigten mehr als 2500 Tests pro Woche. Es ist geplant, die Screening-Ergebnisse in den nächsten zwei bis drei Monaten in Bezug auf die geimpften und nicht geimpften Mitarbeiter auszuwerten. Damit lasse sich feststellen, ob und bei wie vielen Mitarbeitern trotz Impfung das Coronavirus nachgewiesen werden kann, auch wenn die Mitarbeiter nicht erkranken, hieß es.

Bisher stehe fest, dass Personen nach Erhalt der zweiten Impfdosis mehr und spezifischere Antikörper gegen das Virus ausbilden als Infizierte, sagte Schmalenberg. Daher sollen in Zukunft auch Personen geimpft werden, die die Infektion bereits durchgemacht haben.

Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH