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Hohe Kosten belasten Sachsens Krankenhäuser

Krankenbetten stehen in einem Gang in einem Krankenhaus. / Foto: Lukas Barth/dpa/Symbolbild
Krankenbetten stehen in einem Gang in einem Krankenhaus. / Foto: Lukas Barth/dpa/Symbolbild

Inflation sowie die Preise für Energie und Lebensmittel machen auch den Krankenhäusern zu schaffen. Deshalb müssen auch diese über Einsparungen nachdenken.

Steigende Preise zwingen die Krankenhäuser in Sachsen, verstärkt über die Senkung von Kosten im täglichen Krankenhausbetrieb nachzudenken. Zwar gebe es keine Sparmaßnahmen zu Lasten der Patienten, sagte der Kaufmännische Vorstand des Universitätsklinikums Dresden, Frank Ohi, bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. «Trotzdem ist natürlich der Kostendruck hoch und auch wir reagieren.» So werde etwa bei der Verpflegung der Patienten - immer unter Beachtung der entsprechenden Zertifizierung - nach Äquivalenzprodukten gesucht.

«Größeres Potenzial besteht aber beim Lebensmitteleinkauf für Küche und Patientenverpflegung in der Optimierung der Beschaffungskosten. Hier gestalten wir unter anderem die Logistikaufwendungen effizienter, indem wir Bestellungen noch weiter bündeln.» Dennoch setze das Haus nicht auf einen harten Sparkurs. Für die Zukunftsfähigkeit werde auch weiter strategisch investiert.

Für Aufsehen hatten im Januar Zeitungsberichte gesorgt, denen zufolge ein Klinikbetreiber in Hamburg gesetzlich Versicherte nur noch Margarine statt Butter serviert werden sollte. Demnach erhoffte sich der Konzern in seinen Standorten in der Hansestadt Einsparungen von 330.000 Euro jährlich.

Für das Uniklinikum Dresden hätte die Umstellung auf Margarine etwa 50.000 Euro gebracht, hieß es. Allerdings gingen die Butterpreise mittlerweile wieder zurück und damit sinke auch das Einsparpotenzial.

«Wie alle Krankenhäuser so belastet auch unser Haus die aktuelle Gemengelage von Inflation, hohen Energiepreisen, Fachkräftemangel, den derzeitigen Tarifverhandlungen und ihren finanziellen Folgen sowie dem Überwinden der Nachwirkungen der Corona-Pandemie», sagte eine Sprecherin des Klinikums Chemnitz. «Vor diesem Hintergrund werden wir, wie alle Krankenhäuser, Unterstützung brauchen und zugleich selbst das Sparpotenzial im Haus identifizieren. In diesem Prozess befinden wir uns gerade.» Am Ende würden die Maßnahmen ausgewählt, die am sinnvollsten und geeignetsten erscheinen.

«Die aktuelle Energiekrise trifft alle gleichermaßen und natürlich ist das Gebot der Stunde sorgfältig mit Ressourcen umzugehen», sagte die Sprecherin des Klinikums Sankt Georg in Leipzig, Manuela Powollik. «Seitens unserer Geschäftsführung gibt es aber keine Anweisung, am Service im Hinblick auf die Speisenversorgung, die Hygiene und die Reinigung gegenüber unseren Patienten zu sparen.»

Wegen der dynamischen Kostenentwicklungen in allen Bereichen sei ein andauerndes Überprüfen der anfallenden Kosten und deren Alternativen notwendig, sagte die Sprecherin der Krankenhausgesellschaft Sachsen, Melissa Rößler.

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