Die Landeshauptstadt Dresden hat jetzt ihre aktuelle Treibhausgasbilanz für das Jahr 2023 veröffentlicht. Die Ergebnisse zeigen: Die der Stadt Dresden zuzurechnenden Emissionen liegen genau in dem Rahmen, der im Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept (IEK) 2023 prognostiziert wurde. Insgesamt wurden 2023 rund 3,16 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente ausgestoßen – rund 12 Prozent weniger als 2013.
„Dresden profitiert derzeit stark von den Fortschritten anderer Kommunen beim Ausbau erneuerbarer Energien in gesamt Deutschland", sagte Umwelt- und Klimabürgermeisterin Eva Jähnigen (Bündnis 90/DIe Grünen). "Vor allem der höhere Anteil von Wind- und Solarstrom im bundesweiten Strommix hat dazu beigetragen, dass die Bilanz 2023 im Vergleich zu 2022 besser ausfällt. Darauf können wir uns aber nicht ausruhen. Um den Trend weiter fortzusetzen, müssen wir als Stadt in den nächsten Jahren einen größeren Beitrag leisten.“
Tatsächlich geht rund 90 Prozent der Emissionsminderung gegenüber dem Vorjahr auf den geringeren Emissionsfaktor des Bundesstrommix zurück. Das bedeutet: Je grüner der bundesweite Strom wird, desto besser fällt auch die städtische Bilanz aus. Doch dieser Effekt hat Grenzen. Langfristig können weitere Fortschritte nur noch durch lokale Maßnahmen erzielt werden – bei der Versorgung mit Strom und Wärme oder im Verkehr.
Während der Stromverbrauch etwa ein Drittel des gesamten Endenergieverbrauchs Dresdens ausmacht und in Teilen auch aus erneuerbaren Energien kommt, bleibt der Anteil erneuerbarer Energien bei der Wärmeversorgung mit unter zwei Prozent weiterhin niedrig. Den größten Anteil am Energieverbrauch hat die Wirtschaft (46 Prozent), gefolgt von privaten Haushalten (30 Prozent). Durch den Verkehr im Dresdner Stadtgebiet entstehen 22 Prozent der Emissionen. Kommunale Einrichtungen machen nur etwa zwei Prozent aus – auf sie kann die Stadt jedoch direkt Einfluss nehmen und als Akteur selbst klimafreundlich wirtschaften.
Dresden liegt mit 5,5 Tonnen CO₂ pro Einwohner rund 19 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt. Um den Ausstoß von Treibhausgasen nachhaltig zu reduzieren und zugleich die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft gegenüber Folgen des Klimawandels zu stärken, bedarf es vieler Maßnahmen. Der Oberbürgermeister hat dazu das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept vorgelegt.
„Die aktuelle Bilanz ist ermutigend, aber kein Grund zur Bequemlichkeit. Dresden braucht Ambition, Tempo und gemeinsames Handeln von Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft, um klimaneutral und zukunftsfähig zu werden. Übernehmen wir dafür gemeinsam die Verantwortung!“ – Jähnigen
Im Rahmen der EU-Mission „100 klimaneutrale und intelligente Städte“ haben über 30 Dresdner Institutionen eine Selbstverpflichtung eingereicht. In einer Umfrage aus dem Jahr 2023 gaben 17 Prozent der ansässigen TOP100-Unternehmen an, bereits klimaneutral zu arbeiten. 30 Prozent planen dies bis 2030.
Die Treibhausgasbilanz wird jährlich nach der bundesweit einheitlichen Methodik BISKO erstellt. Sie bildet die Entwicklung der energiebedingten Emissionen im Stadtgebiet ab und erlaubt eine methodische Vergleichbarkeit mit anderen Städten. Die aktuelle Bilanz umfasst die Jahre 2013 bis 2023.