Eine Preisverleihung würdigt das Modellprojekt „Perspektive Bleiberecht Dresden“: In Berlin wurden die innovativen Ansätze ausgezeichnet, die sich für die Integration und die Arbeitsmarktteilhabe von Zuwanderern einsetzen. Das Projekt, das seit März 2024 aktiv ist, hat sich zu einer unverzichtbaren Anlaufstelle für alle Fragen des Bleiberechts entwickelt. Es wird sowohl von geflüchteten Menschen als auch von Arbeitgebern und Unterstützern stark nachgefragt. Die Auszeichnungen unterstreichen die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Ausländerbehörde der Landeshauptstadt Dresden und dem Sächsischen Flüchtlingsrat e. V.
Der Bund hat das Projekt im Rahmen des Wettbewerbs „Zusammen wachsen: Gute Ideen für Integration am Arbeitsmarkt 2025“ ausgewählt. Dieser Preis steht für innovative Ideen, die Menschen mit Migrationshintergrund helfen, sich besser im Arbeitsmarkt zu integrieren. Zuvor hatte das Projekt das „Bewährt vor Ort“-Siegel erhalten, das vom Deutschen Städte- und Gemeindebund und Re:Form verliehen wird. Dies geschah in der Kategorie „Gutes Ankommen und gesellschaftliche Teilhabe“.
Die Ergebnisse der ersten Projektphase zeigen, dass eine solide Beratungsstruktur etabliert wurde. Langzeitgeduldete Ausländer können nun gezielt beraten werden, um ihre Chancen auf ein dauerhaftes Bleiberecht zu erhöhen. Denise Gräfe, die Leiterin der Ausländerbehörde Dresden, hebt hervor, dass durch diese Beratungen eine engere Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen gefördert wird.
Dr. Ramona Sickert, die Projektleiterin des Sächsischen Flüchtlingsrats e. V., erklärt, dass gerade in Zeiten, in denen Migrationspolitik stark polarisiert diskutiert wird, das Modellprojekt ein Zeichen für gelungene Integration setzt. Die enge Kooperation zwischen Zivilgesellschaft und Verwaltung beweise, dass Integration möglich ist.
Das Projekt „Perspektive Bleiberecht Dresden“ bietet Menschen, die oft jahrelang in Unsicherheit leben, die Möglichkeit, klare Perspektiven für ihr Bleiberecht zu entwickeln. Hierbei werden rechtliche und strukturelle Hürden abgebaut, die oftmals die Umsetzung der bestehenden Bleiberechtsmöglichkeiten behindern. Bis Ende Juni 2025 wurden bereits 567 Erst- und Folgeberatungen durchgeführt.
Die Initiative zielt darauf ab, die Anzahl der Langzeitduldungen nachhaltig zu reduzieren und ist fester Bestandteil des Aktionsplans Integration 2022 bis 2026 der Landeshauptstadt. Durch die umfassende Beratung und Unterstützung konnten bereits Menschen aus 29 verschiedenen Herkunftsländern begleitet werden.
Die positiven Rückmeldungen und Auszeichnungen zeigen, dass Modelle wie dieses über die Stadtgrenzen hinaus ausgedehnt werden könnten. Der Sächsische Flüchtlingsrat e. V. und die Stadt hoffen, dass die Anerkennung des Projekts den Weg für eine Verstetigung und ähnliche Initiativen in anderen Gemeinden ebnet.