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Update zum Großfeuer in der Gohrischheide: Hat sich der Brand schon auf 1.000 Hektar ausgebreitet?

Brand in der Gohrischheide. Foto: Feuerwehr
Brand in der Gohrischheide. Foto: Feuerwehr

In der Gohrischheide brennt derzeit eine Waldfläche von etwa 100 Hektar. Die Bevölkerung soll das Gebiet meiden sowie Fenster und Türen schließen.

Donnerstag, 3. Juli 2025:

Seit 17 Uhr ist endlich ein Löschhubschrauber über der Gohrischeide im Einsatz, meldet der MDR. Die Löscharbeiten sind ein großer Kraftakt, die Einsatzkräfte arbeiten bis zur Erschöpfung. Der Brandgeruch ist bis Dresden oder sogar Görlitz zu bemerken. Die Feuerwehr hofft auf reichlich Niederschläge in der nächsten Woche. Ministerpräsident Michael Kretschmer war am Nachmittag vor Ort und verwies auf die neu angeschaffte Löschtechnik, die sich jetzt im Einsatz bewähren müsse.

Update Donnerstagabend: Die Evakuierung der Ortschaft Neudorf (Gemeinde Zeithain) mit 269 Einwohnerinnen und Einwohnern wurde aufgehoben, teilte das Landratsamt Meißen am Abend mit. Ab Freitag, 4. Juli, wird Landrat Ralf Hänsel, während der Katastrophenalarm besteht, täglich um 11 Uhr für die Presse im Landratsamt Meißen zur Verfügung stehen. Für Bürgerinnen und Bürger wird ab Freitag ein Bürgertelefon zum Brand unter der Nummer: 03521  725-7251 freigeschaltet.  

Der Waldbrand in der Gohrischheide, der am Dienstag, 1. Juli aufgeflammt ist, breitet sich weiter aus, teilte das Landratsamt Meißen am Donnerstag mit. Derzeit wird die Ortschaft Neudorf (Gemeinde Zeithain) mit 269 Einwohnerinnen und Einwohnern evakuiert. Die Mehrzweckhalle Röderau (Gemeinde Zeithain) steht für die Betroffenen bereit. „Allen, die ihr Zuhause verlassen müssen, wünsche ich viel Kraft und danke ihnen für ihre Mitwirkung und ihr Verständnis“, so Landrat Ralf Hänsel.

Heute um 10 Uhr hat Landrat Ralf Hänsel den Katastrophenalarm für die Gemeinden Zeithain, Wülknitz und der Stadt Gröditz ausgerufen. „Dadurch haben wir mehr Zugriff auf Mittel und Ressourcen – auch aus anderen Bundesländern und der Europäischen Union“, erklärt Landrat Ralf Hänsel.

Über 500 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr, des Technischen Hilfswerk und andere Hilfsorganisationen sind aktuell in sechs Einsatzabschnitten aktiv. Die Brandherde sind in der Nähe von Jacobsthal, Neudorf (Gemeinde Zeithain), Heidehäuser und Lichtensee (beides Ortsteile der Gemeinde Wülknitz). Auch Brandenburg ist betroffen. Allerdings könne aktuell noch nicht gesagt werden, wo genau es auf Brandenburger Seite brennt und wie groß das Gebiet ist. Zwei Feuerwehrleute aus Brandenburg hatten sich am Mittwoch bei den Löscharbeiten durch Verbrennungen schwer verletzt. Das gesamte Flächenausmaß des Brandes ist aktuell nicht einschätzbar, möglicherweise sind es 600 Hektar. Feuerwehrleute schätzen es sogar auf 1.000 Hektar. Damit wäre das Feuer weitaus größer als der Brand 2022 mit seinem Millionenschaden.

Der Einsatz von Lösch-Hubschraubern über bestimmten Gebieten wird derzeit intensiv mit der Landespolizei Sachsen geprüft – ein wichtiger Punkt ist zum Beispiel die Explosionsgefahr der vorhandenen Kampfmittel im Boden. Ein Erkundungshubschrauber ist bereits über der Gohrischheide im Einsatz. Ein Wasserwerfer der Polizei ist angefordert. Der Ortsteil Heidehäuser ist am Mittwochabend aus Sicherheitsgründen evakuiert worden. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Behindertenwohnstätte konnten größtenteils im Feuerwehrtechnischen Zentrum, Standort Glaubitz, untergebracht werden. Schwerstpflegebedürftige wurden in umliegende Krankenhäuser evakuiert. Aktuell wird die Evakuierung des Ortsteils Neudorf (Gemeinde Zeithain) vorbereitet. Das Stausebad Radeburg bietet Evakuierten Unterkunft an.


Der Kreisbrandmeister hat am späten Mittwochabend die Einsatzleitung von der Gemeinde Zeithain übernommen. Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse des Landkreises Meißen arbeitet rund um die Uhr.

Folgende Straßen sind wegen des Waldbrandes gesperrt: die B169 zwischen Neudorf und dem Abzweig Heidhäuser, die Straßen zwischen Heidehäuser und Nieska sowie zwischen dem Abzweig Spansberg und Spansberg.

Für die betroffenen Einwohnerinnen und Einwohner gelten folgende Handlungsempfehlungen:

· Folgen Sie den Anweisungen der Einsatzkräfte.

· Wählen Sie nur in Notfällen den Notruf 110 (Polizei) und 112 (Feuerwehr).

· Bereiten Sie sich auf eine Evakuierung vor.

· Nehmen Sie nur das Notwendigste mit, insbesondere Ausweise und Bargeld.

· Schließen Sie Fenster und Türen und schalten Sie Lüftungen und Klimaanlagen ab.

Im Kampf gegen den Waldbrand in der Gohrischheide an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg sind mehrere hundert Feuerwehrleute im Einsatz, so die Staatskanzlei.  Ministerpräsident Michael Kretschmer werde sich heute 17 Uhr vor Ort über die aktuelle Lage informieren. Begleitet wird er dabei vom Landrat des Landkreises Meißen, Ralf Hänsel, und dem Amtschef des sächsischen Innenministeriums, Ulf Bandiko.

Unterdessen wurde auf der Onlineplattform Gofundme eine Spendenaktion gestartet.  Unter dem Link sollen Gelder gesammelt werden, für die dann Getränke und Verpflegung beschafft werden sollen. Ogansiatorin ist Natalie T. aus Riesa. Zielgröße sind zunächst 4.000 Euro. Der aktuelle Stand (3.7., 13.30 Uhr sind 1.050Euro). 

Geruchsbelästigung durch en Brand ist auch in Radebeul und Dresden spürbar.

Mittwoch, 2. Juli 2025:

Da kommen Erinnerungen an die Jahre 2022 und 2023 auf: Großfeuer in der Gohrischheide. Nachdem es noch am Morgen noch so aussah, als sei das Feuer eingedämmt, breitet es sich jetzt nach Brandenburg aus. Die Lage sei dynamisch, der Wind werde stärker und die Flammen mehr. Die Feuerwehren aus dem Kreis Elsterwerda ziehen ihr Personal  zusammen. Die Rauchsäule war sogar vom 25 Kilometer entfernten Meißen aus zu sehen. Die Bahnstrecke zwischen Riesa und Falkenberg sei vorsorglich gesperrt worden. Am Mittwochnachmittag wird gemeldet, die Evakuierung des Ortsteiles Heidehäuser der Gemeinde Wülknitz stehe bevor. Inzwischen wird geschätzt, dass sich das Feuer auf 600 Hektar ausgebreitet hat.

Aus Brandenburg wird gemeldet, dass ferngesteuerte gepanzerte Kettenfahrzeuge zum Löscheinsatz kommen. Sie sollen Brandschneisen im Wald schlagen und halten, dabei sogar Explosionen von Munition auf den Truppenübungsplätzen stand.  Die Behörden raten aktuell dazu, das Gebiet weiträumig zu umfahren und den Weg für Rettungskräfte freizuhalten. Der Landkreis Meißen habe am Mittwoch mittlerweile die Großschadenslage ausgerufen.

Die Feuerwehren haben auch die Nacht zum Mittwoch über gute Arbeit geleistet. Der Brand konnte teilweise eingedämmt werden. Ein Teil des stark munitionsbelasteten Gebietes brenne jedoch weiterhin, teilte die Feuerwehr Zeithain mit. In der Nacht habe man die Grenzen des betroffenen Gebietes gewässert, um eine Ausbreitung zu verhindern. Dies sei zunächst gelungen, hieß es weiter. Immer wieder waren kleine Explosionen zu hören.

Dienstag, 1. Juli 2025:

Der Brand brach am Dienstagmittag in der Nähe des Truppenübungsplatzes aus. Es brannte eine größere Waldfläche von ca. 100 Hektar. Die Einsatzkräfte waren schnell vor Ort, und es wurde darauf hingewiesen, dass von einer Gefährdung der Bevölkerung derzeit nicht auszugehen ist. Dennoch waren verschiedene Vorsichtsmaßnahmen zu beachten, um die Sicherheit der Anwohner und der Einsatzkräfte zu gewährleisten. Das meldet das Landratsamt Meißen.

Die Bevölkerung wurde dringend gebeten, alle Straßen und Wege in der Umgebung der Gohrischheide für die Rettungskräfte freizuhalten. Ein Umfahren des betroffenen Gebiets war ratsam, um die Arbeiten der Feuerwehr und anderer Einsatzkräfte nicht zu behindern. Personen, die sich in der Nähe des Waldbrandes aufhielten, sollten die vorgegebenen Verkehrsleitkegel unverändert stehen lassen, da diese der Orientierung der Einsatzkräfte dienen.


Es wurde empfohlen, Fenster und Türen zu schließen und Lüftungen sowie Klimaanlagen nach Möglichkeit abzuschalten. Diese Maßnahmen seien wichtig, um mögliche Rauchpartikel aus der Luft zu vermeiden, die durch den Brand entstehen können. Die Einsatzkräfte, darunter mehrere Feuerwehren aus der Gemeinde Zeithain, waren im Bereich Jacobsthal in der Nähe eines Sprengplatzes aktiv.

Aufgrund der Munitionsbelastung in der Umgebung waren die Feuerwehrleute gezwungen, einen Sicherheitsabstand von 1000 Metern einzuhalten. Sie überwachten das Feuer und bauten eine Kreisregnerstrecke auf. Unterstützt werden sie durch zusätzliche Kräfte aus dem Landkreis Meißen sowie das Technische Hilfswerk (THW), die ebenfalls in den Einsatz integriert sind.

Zuletzt war es in der Gohrischheide im Juni 2023 auf einem größeren Areal zu einem Feuer gekommen. Ein Jahr zuvor gab es dort den größten Waldbrand in Sachsen auf 500 Hektar. Es entstand ein Millionenschaden. In beiden Fällen war Brandstiftung die Ursache. (MN/um)


Update 2. Juli, 10 Uhr:  Derzeit befindet sich der Löschzug Wasserversorgung Radeburg des Landkreises Meißen auf den Weg in die Gohrischheide, meldet die Feuerwehr Coswig. Der SW 2000 (Unimog, 3 Mann Besatzung) kann in unwegsamen Gelände schnell 2000 Meter Schlauch verlegen. Zusätzlich befinden noch weitere Gerätschaften auf diesem Fahrzeug, die dringend benötigt werden. 

Unterstützt von:

Privatbrauerei Schwerter Meißen GmbH