Die umfassendste Ausstellung über Leben und Wirken des ersten sächsischen Heiligen Benno von Meißen vereint Reliquien, Insignien und Dokumente an dessen einstiger Wirkungsstätte. Im Jahr des Reformationsjubiläums zeuge «Ein Schatz nicht von Gold» (12. Mai bis 5. November) von der emotionalen Bedeutung und politischen Rolle des Bischofs von Meißen, sagte Christian Striefler, Direktor der Staatlichen Schlösserverwaltung, am Donnerstag. Anhand von 210 Leihgaben aus dem In- und Ausland von New York bis Rom überspannt die Schau 1000 Jahre Geschichte und fragt nach dem kulturellen Wert von Heiligen und ihrem Platz in der Gesellschaft bis in die Gegenwart.
Bischof Benno ist Patron des Bistums Dresden-Meißen sowie Bayerns und Münchens. Von dort kommen Hirtenstab und Silberreliquiar, die ebenso wie dessen Gewand und Gebeine in den Reformations-Wirren vor der Zerstörung gerettet und 1576 dem Herzog von Bayern übergeben worden waren. Der Bischofshut kam als Weihgeschenk des Erzbistums München und Freising 1942 zurück. Sie und die seit dem Mittelalter als Benno-Reliquie verehrte Mitra aus einer Dresdner Kirche sind erstmals wieder vereint.
Zu sehen sind auch im Zuge der Ausstellungsvorbereitung entdeckte Dokumente wie die Papst-Urkunde zur Heiligsprechung von Benno 1523. Sie hatte eine reichsweite Kontroverse ausgelöst, Luther hatte den Bischof in einer Flugschrift als Abgott und Teufel gebrandmarkt.
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