Im Berufungsprozess um die Finanzdeals der Leipziger Wasserwerke (KWL) wird in London das Urteil erwartet. Die Großbank UBS und die Stadt Leipzig streiten vor dem Court of Appeal darum, wer den Schaden aus den Finanzwetten eines früheren KWL-Geschäftsführers tragen muss. Die Bank verlangt eine Haftung für rund 350 Millionen Euro. Zusammen mit Zinsen, Währungsschwankungen und Kosten für den Prozesse stehen für die Stadt Leipzig rund 500 Millionen Euro auf dem Spiel. Ein Ex-Geschäftsführer der KWL hatte 2006 und 2007 die Deals geheim eingefädelt, die in der Finanzkrise platzten. Später kam heraus, dass der KWL-Vorstand bestochen wurde.
In der ersten Instanz am Londoner High Court of Justice hatte die Stadt Leipzig gewonnen. Die UBS habe seinerzeit enger als erlaubt mit den Vermittlern der Finanzgeschäfte zusammengearbeitet, hieß es. Deswegen seien die Deals nichtig, und die Bank müsse die Risiken tragen. Die UBS setzte jedoch eine Berufung durch. Der Berufungsprozess hatte am 15. Mai 2017 begonnen.
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