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Die Rote Waldameise - das bedeutendste Tier des Waldes

Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay
Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay

Die Rote Waldameise hält das Ökosystem des Waldes aufrecht und sorgt mit ihrer Lebensweise für ein ökologisches Gleichgewicht.

Die rote Waldameise frisst Schädlinge beziehungsweise deren Raupen und Larven, zum Beispiel von der Blattwespe oder dem Borkenkäfer. Zudem lockert sie den Boden auf, zersetzt unterschiedlichste Stoffe und entsorgt Aas. Die Ameisen sorgen für die Verbreitung von Pilzen und Pflanzen, indem sie Nektar, Samen, Pilzmyzele und Pollen in das Nest schleppen. In Form ihrer Puppen und Eier stellen sie Nahrung für die insektenfressenden Tiere zur Verfügung, beispielsweise für das seltene Auer- und Birkwild. Ohne die Rote Waldameise wäre das Ökosystem des Waldes vollkommen anders und möglicherweise gar nicht vorhanden. Die Zahl der Ameisenbauten hat drastisch abgenommen. In etlichen Regionen Deutschlands zählt die Rote Waldameise zu den bedrohten Arten.

Die Ameisen kommen im Frühling aus dem Inneren ihres Nestes, in dem sie mehr oder weniger den Winter verschlafen haben. Wieder im Tageslicht sind Träger, Jäger, Wächter, Königinnen sowie alle anderen ohne Unterbrechung damit beschäftigt, ihre Eier zu legen und Nahrung für den Nachwuchs zu besorgen. Die Ameisen können hierbei ein Vielfaches ihres Körpergewichts schleppen. Des Weiteren füttern sie die Nachkommen, bessern die Heimstatt aus oder vergrößern diese und futtern sich im Herbst Futterdepots an.
Die Tiere sprechen sich über Duftstoffe ab, damit in einem riesigen Ameisenstaat kein heilloses Chaos ausbricht. Wenn eine Kundschafterin zum Beispiel eine süße Nahrungsquelle wie einen Strauch voller Blattläuse findet, legt sie eine Duftspur und die anderen „melken“ die Blattläuse, um so an zuckrigen Honigtau zu kommen. Ameisenhügel sind zudem Sonnenkollektoren, welche für das für die aufwändige Brutpflege benötigte und günstige Innenklima zwischen 25 und 29 Grad Celsius sorgen.  

Es gibt keine solitär lebenden Ameisenarten. Zu den 110 in Deutschland beheimateten Arten gehören 13 verschiedene Waldameisenarten. Die Waldameisen bauen ihre Nesthügel durch das Zusammentragen von Pflanzenabfall. Ein aus Ästen, Nadeln und anderem Material bestehender Hügel kann sich bis zu zwei Meter erheben und der Bau kann bis zu zwei Meter Tiefe den Boden darunter durchdringen.
Ein Nest bevölkern je nach Art hunderttausende bis mehrere Millionen Tiere und eine bis zu tausende Königinnen. Die Königinnen regieren nicht, sie legen eigentlich nur die Eier. Die Arbeiterinnen können sechs und die Königinnen 20 Jahre alt werden. Das Leben der Männchen ist nach dem Hochzeitsflug und der Begattung der Weibchen zu Ende.  

Die Roten Waldameisen ernähren sich hauptsächlich von Blütennektar, Insekten und Honigtau. Der größte Teil der fleischlichen Kost setzt sich aus anderen Insekten, Würmern und Spinnen zusammen. Ameisen verzehren aber auch Aas. Das Jagdgebiet kann sich bis zu 50 Meter vom Nest aus erstrecken. Im Laufe eines Jahres kann ein großes Volk 200 Liter Honigtau sowie 28 Kilogramm Insekten aufnehmen. Darunter gibt es viele pflanzenfressende Insekten, welche bei einem massenhaften Auftreten den Wald schädigen können. Auf diese Weise tragen die Waldameisen zum Erhalt des Waldes bei.

Die Pflanzen vieler Samen haben ein kleines nahrhaftes Anhängsel, welches von Ameisen gefressen wird. Dabei beißen die Tiere das Anhängsel ab und lassen den Samen liegen oder verlieren ihn auf dem Weg zum Nest. Die Samen werden so verbreitet und oft entsteht eine artenreiche Begrünung der Wälder, was für das Wild eine Nahrungsbereicherung darstellt. Pflanzen, die Ameisen verbreiten, sind beispielsweise Waldanemone, Salomonssiegel, Lerchensporn, Waldveilchen und Perlgras.

In erster Linie gefährdet der Mensch durch Ausdehnung der Siedlungen, Straßenbauten sowie andere Nutzungen den Lebensraum der Waldameisen. Unachtsamkeit bei Forstarbeiten und das Beschädigen oder Stören der Nestkuppe beeinträchtigen den Klimahaushalt, wodurch das Ameisenvolk nicht mehr wachsen kann. Oft werden durch Bauarbeiten aller Art die Nester zerstört oder die Lebensräume so stark verändert, dass sie sich nicht mehr für Waldameisen eignen. Waldameisen benötigen Orte, an denen die Sonne auf den Waldboden gelangt und welche möglichst wenig von Menschen gestört werden. Dabei sollte ebenso auf vorhandene Nester Rücksicht genommen werden.  
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