Die angekündigten Warnstreiks der Grundschullehrer in Chemnitz, Leipzig und im Großraum Dresden stoßen in Sachsen auf geteiltes Echo. Während die Opposition Verständnis zeigt, gibt es Kritik von der CDU. «Die Gewerkschaft spielt Klassenkampf auf den Rücken der Schüler», sagte der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Lothar Bienst, am Dienstag. Er verwies auf das jüngst beschlossene 214 Millionen Euro schwere Maßnahmenpaket zur Sicherung des Lehrerbedarfs. Dieses setze dort an, wo es Handlungsbedarf gebe. «Es war keine Gießkanne über alle Gehaltsgruppen.»
Die Gewerkschaft GEW hat die Grundschullehrer für Mittwoch dazu aufgerufen, in den drei Großstädten sowie in Radebeul, Radeburg und Moritzburg ihre Arbeit in den ersten drei Unterrichtsstunden ruhen zu lassen. Zur Begründung hieß es, die Grundschullehrer seien die einzigen, deren Arbeit tariflich niedriger bewertet werde.
Verständnis dagegen bei Linken und Grünen: «Den Protest und den Unmut der Grundschullehrkräfte kann ich verstehen», so Grünen-Politikerin Petra Zais. Gerade diese würden trotz neuer Herausforderungen wie Integration und großen Klassenstärken kaum etwas von dem Maßnahmenpaket abbekommen. Die Linke sprach von einer Unzufriedenheit in den Lehrerkollegien, die Grundschullehrer fühlten sich ungerecht behandelt.
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