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500 Raubkunst-Bücher aus Hertie-Kaufhaus-Familie gefunden

Knapp 500 bisher verschollene Bücher der jüdischen Unternehmerfamilie Edith und Georg Tietz haben Wissenschaftler bei Recherchen zu NS-Raubgut im Altbestand der Stadtbibliothek Bautzen entdeckt. Wie Projektleiter Robert Langer am Montag sagte, lasse sich an diesem Fund erahnen, wie viele Bücher im Nationalsozialismus unrechtmäßig in Bibliotheken gekommen seien.

Die bedeutende Büchersammlung der Nachfahren der Kaufhausdynastie «Hermann Tietz & Co. Warenhäuser» (Hertie) wurde von den Nazis enteignet. 1944 erwarb sie die Reichsaustauschstelle und lagerte die 4500 Bände, darunter sehr wertvolle Kunstdrucke, in einem sächsischen Außendepot in der Nähe Bautzen bis zum Kriegsende 1945. «Bis dahin lässt sich ihr Weg verfolgen. Wie sie in die Bibliothek kamen, soll ein weiteres Projekt erforschen», so Langer.

Unterstützt wird die kommunale Einrichtung bei der Herkunftsforschung durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste. Nach dessen Angaben ist die Stadtbibliothek Bautzen die erste kommunale Einrichtung, die Herkunftsforschung betreibt. 

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Arno Burgi