Der sächsische Linke-Politiker Enrico Stange hat eine Verrohung der Sitten im Straßenverkehr beklagt. «Das unerlaubte Entfernen vom Unfallort ist in Sachsen von 2012 mit 18 397 Fällen zu 2016 mit 23 123 Fällen massiv gestiegen», erklärte er am Montag in Dresden. Die Anzahl der fahrlässigen Tötungen bei Verkehrsunfällen bewege sich mit 83 Fällen weiter auf hohem Niveau, ebenso die Zahl der fahrlässigen Körperverletzungen mit mehr als 6000 pro Jahr. Zudem habe es im Vorjahr 1310 Fälle von Nötigung geben (2012: 874). Auch die Bereitschaft, ein Fahrzeuge ohne Versicherungsschutz und ohne Erlaubnis zu führen, sei weiter gestiegen.
Stange hatte die Zahlen mit Kleinen Anfragen im Parlament erfragt. Einen Grund für die gestiegenen Deliktzahlen sieht er auch in mangelnden Kontrollen durch die Polizei. Deren Verkehrssicherheitsarbeit sei «regelrecht in sich zusammen gebrochen» und spreche ihrer Bezeichnung Hohn: «Das gefährdet Menschenleben. So ist die Zahl der Kontrollstunden zur Geschwindigkeitsüberwachung von 2007 bis 2016 von 67 420 auf 23 664 Stunden geschrumpft und im Halbjahresvergleich von 2016 zum 1. Halbjahr 2017 noch einmal von 13 000 auf 11 000 Stunden.»
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