Verbraucher haben auch in Sachsen weiter mit einer hohen Inflation zu kämpfen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes lag die Jahresteuerung im Januar bei 9,2 Prozent und erreichte damit einen Rekordwert. Er ergibt sich, weil der Verbraucherpreisindex bundesweit von der früheren Basis 2015 auf das Basisjahr 2020 umgestellt wurde. Der bisherige Rekordwert von mehr als 10 Prozent im November 2022 rutschte deshalb auf 8,9 Prozent ab.
Besonders stark erhöhten sich binnen Jahresfrist die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke (20 Prozent) sowie für Gaststätten und Beherbergung (12,3 Prozent). «Im Vergleich zum Vormonat Dezember 2022 stiegen die Preise insgesamt um 1,2 Prozent. Erwartungsgemäß gab es eine Vielzahl von Preissteigerungen zu Jahresbeginn», hieß es.
So verteuerten sich die Preise für Strom (14,1 Prozent), Gas (31,5) und Fernwärme (37,6) im Vergleich zum Vormonat deutlich. Dagegen sorgte der beginnende Schlussverkauf für Preisnachlässe bei Bekleidung (4,1 Prozent) sowie Schuhen und Schuhzubehör (2,4 Prozent). Die Jahresteuerung bleibt weit von einem stabilen Preisniveau entfernt. Die Europäische Zentralbank definiert dies bei zwei Prozent.
Die AfD im Sächsischen Landtag verknüpfte die Rekord-Inflation mit der Forderung, die Russland-Sanktionen aufzuheben. «Das Energie- Embargo gegen Russland ist politisch gewollt, und es muss schnellstens wieder aufgehoben werden. Andere EU-Länder wie Polen und Ungarn importieren weiterhin Öl und Gas aus Russland», sagte AfD-Partei- und Fraktionschef Jörg Urban. Die sächsische Regierung sollte auf Bundesebene auf eine Reparatur der gesprengten Gasleitungen Nord Stream 1 und 2 dringen.
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