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Frankfurter Datenklau-Skandal: Unternehmen reicht Klage ein

dpa / Fredrik von Erichsen
dpa / Fredrik von Erichsen

Der Skandal um den Datenklau des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt beim Ligarivalen RB Leipzig weitet sich aus. Die International Soccer Bank hat beim Landgericht Frankfurt eine Klage wegen Urheberrechtsverletzung und Datenmissbrauchs gegen den hessischen Club eingereicht. «Für uns ist das ein Riesenskandal. Wir reden hier nicht von Falschparken. Das ist 22 Monate Diebstahl von Daten», sagte Jürgen Kost, Geschäftsführer des im oberpfälzischen Neustadt an der Waldnaab ansässigen Unternehmens, am Freitag dem Bayerischen Rundfunk.

Laut Kost seien auf der Fußball-Datenbank, die detaillierte Angaben zu fast 235 000 Spielern weltweit enthält, auch Profile von internationalen Profispielern abgerufen worden. Eintracht-Präsident Peter Fischer hatte zu Wochenbeginn in der «Bild»-Zeitung lediglich eingeräumt, dass sich ein mittlerweile entlassener Nachwuchstrainer alleinverantwortlich unberechtigten Zugriff auf die von RB Leipzig betriebene Nachwuchs-Scouting-Datenbank verschafft hatte.

Kost zweifelt dies an. «In Anbetracht der Vielzahl der Zugriffe ist es schwer vorstellbar, dass hier eine einzelne Person tätig war», sagte er. Zumal der Datendiebstahl durch eine Aussage des Frankfurter Chefscouts aufgeflogen sei. Dieser habe demnach einem Leipziger Kollegen gegenüber behauptet, dass er Zugriff auf dessen Berichte hätte, berichtete Kost.

Er könne sich auch nicht vorstellen, dass die Frankfurter - wie von Fischer behauptet - keinen Vorteil aus den unberechtigt abgerufenen Daten gezogen hätten. Über 5600 Zugriffe seien allein aus der Geschäftsstelle von Eintracht Frankfurt erfasst worden - auch auf Profile hochkarätiger Profi-Talente, die für einen U17-Trainer nicht relevant seien.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Fredrik von Erichsen