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Sehnsucht nach Siegen: Leipzig im Stimmungstief

Leipzigs Benjamin Henrichs (l) und Leipzigs Christoph Baumgartner sind enttäuscht nach einem Gegentor. / Foto: Jan Woitas/dpa
Leipzigs Benjamin Henrichs (l) und Leipzigs Christoph Baumgartner sind enttäuscht nach einem Gegentor. / Foto: Jan Woitas/dpa

RB Leipzig ging mit einem Effizienz-Problem in das Spiel gegen Leverkusen. Nach der Niederlage wird über neue Baustellen geredet.

Die Lösung ist nach drei Spielen ohne Sieg recht einfach. «Wir müssen lernen, Fußballspiele zu gewinnen», sagte RB Leipzigs Trainer Marco Rose. Dreimal nacheinander ohne Erfolg war man in der Fußball-Bundesliga unter Rose noch nie geblieben, doch die Nachspielzeit gegen Bayer Leverkusen bescherte dem Pokalsieger dieses unerwünschte Novum. Piero Hincapié erzielte das 3:2 für den noch immer ungeschlagenen Tabellenführer und obwohl es nach einer Standardsituation fiel, kann man nicht einmal von unverdient reden.

«Wir bekommen Gegentore, bei denen wir einfach nicht gierig genug verteidigen. Das führt dazu, dass wir keine Punkte haben», fasste Rose zusammen und blickte auf das große Ganze: «Keine Punkte bedeutet für einen Verein wie uns immer keine gute Stimmung.»

Eklatante Abwehrschwäche

Wobei das Problem nicht zwingend die Stimmung ist, die kann durchaus genutzt werden, um eine größere Motivation zu generieren. Besorgniserregender ist vielmehr, dass sich immer weitere Baustellen auftun. Sprach man nach dem 0:1 gegen Frankfurt noch von der miesen Chancenverwertung, ist nach dem Rückschlag gegen Leverkusen die Defensive das Thema.

Zwei Gegentore nach Standards. Beide Male wählt Xaver Schlager die Verteidigungsstrategie eines Ringers. Beide Male hätte etwas mehr Blick auf den Ball vielleicht dazu geführt, nicht der zweite Sieger zu sein. Und der erste Leverkusener Treffer war praktisch eine Kopie des Gegentors gegen Frankfurt. Nationalspieler David Raum wirkte bei dem auf flach auf den zweiten Pfosten geschlagenen Ball gelinde gesagt orientierungslos.

«Ich bin brutal sauer, wie es gelaufen ist. Wir hätten das Spiel gewinnen können und schlagen uns wieder selber», sagte der bisher eine starke Saison spielende Raum. Angesichts von 15 Punkten Rückstand auf Bayer sind nun auch die zartesten Meisterträume futsch. Man kann sich, sieht man es mal positiv, darauf konzentrieren, Platz vier und damit die Champions League zu erreichen.

Krisengipfel in Stuttgart

Damit wäre die Pflicht erfüllt. Ein Fortschritt ist es allerdings nicht. Jetzt kann man darüber diskutieren, ob dieser nach dem sommerlichen Umbruch mit dem Verlust zahlreicher Stammkräfte überhaupt eingeplant war. Allerdings werden prägende Spieler wie Xavi Simons (Leihe ohne Kaufoption) oder Dani Olmo (Ausstiegsklausel) Leipzig in naher Zukunft verlassen und man beginnt wieder halbwegs von vorn.

Kurzfristig soll ganz banal der Frust helfen, um aus der Ergebniskrise zu kommen. «Wir müssen das Gefühl entwickeln, dass es uns reicht. Dass es uns genug weh getan hat, zweimal zu Hause zu verlieren», sagte Rose. Beim VfB Stuttgart kommt es am Samstag auf dem Papier zum Top-Duell Dritter gegen Vierter. In Wahrheit stehen sich zwei Teams gegenüber, die 2024 nur verloren haben.

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