Unabhängig vom Ausgang des Referendums an diesem Sonntag hofft Sachsen auf eine weiter positive Entwicklung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der Türkei. «Sächsische Unternehmer arbeiten seit einigen Jahren gut mit ihren türkischen Partnern zusammen», sagte Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) der Deutschen Presse-Agentur. «Wir unterstützen dies mit der WFS (Wirtschaftsförderung Sachsen) seit Jahren und werden dies auch künftig tun.» Die Pflege der Kontakte konzentriere sich aktuell aber auf Treffen in Sachsen. «Einen Türkeibesuch kann sich Minister Dulig unter den gegenwärtigen politischen Umständen nicht vorstellen», hieß es im Ministerium.
Trotz einer zuletzt positiven Entwicklung seien die Unternehmen aufgrund der Lage in der Türkei verunsichert, weiß die Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft. «Diese Unsicherheit wirkt sich negativ auf das Investitionsklima und damit auf die wirtschaftlichen Perspektiven im Land aus», meint Sprecherin Sandra Lange. Die Türkei stehe zwar nur auf Platz 15 der wichtigsten Exportländer des Freistaats. «Für die sächsischen Unternehmen ist sie aber dennoch interessant, weil es bisher ein Wachstumsmarkt war.»
Auch im Krisenjahr 2016 hatte sich der Handel mit der Türkei positiv entwickelt. So legten die Ausfuhren laut Ministerium um drei und die Einfuhren um vier Prozent zu. Sächsische Unternehmen führten demnach Waren im Wert von knapp 450 Millionen Euro aus, vor allem Erzeugnisse des Kraftfahrzeug- und Maschinenbaus. Im gleichen Zeitraum wurden für 197 Millionen Euro türkische Erzeugnisse in den Freistaat importiert.
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