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Grüne kritisieren: Unterrichtsausfall in Sachsen ist unzureichend gelöst

Symbolbild Schule / pixabay Tho-Ge
Symbolbild Schule / pixabay Tho-Ge

Sachsen zeigt einen Rückgang des Unterrichtsausfalls, jedoch kommen die Grünen zu kritischen Einschätzungen. Es sind Verbesserungen bei Lehrkräften und langfristige Strategien notwendig.

Sachsen erlebt eine Trendwende bei der Unterrichtsversorgung, dennoch kritisieren die BÜNDNISGRÜNEN die Maßnahmen des Kultusministeriums. Kultusminister Conrad Clemens (CDU) präsentierte heute aktuelle Kenndaten, die einen gesunkenen Unterrichtsausfall zeigen. Christin Melcher, die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, äußerte sich jedoch skeptisch zur Bilanz des Ministers.

Sie bezeichnete die präsentierten Zahlen als ‚statistische Kosmetik‘ und warnte davor, dass der Rückgang des Unterrichtsausfalls hauptsächlich auf Notmaßnahmen wie Abordnungen und fachfremden Unterricht zurückzuführen sei. Die Lehrkräfte, die häufig unter schwierigen Bedingungen arbeiten, tragen die Abordnungen mit, doch Clemens dürfe sich nicht auf diesem Vertrauen ausruhen, so Melcher.

Die bildungspolitische Sprecherin fordert stattdessen eine langfristige Strategie zur Reduzierung des Unterrichtsausfalls, die auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Lehrkräfte abzielt. „Wir benötigen dringend mehr Assistenzkräfte und eine spürbare Entlastung für die Lehrer in Sachsen“, betont Melcher. Diese politischen Maßnahmen seien notwendig, um die Qualität des Unterrichts nachhaltig zu sichern.

Die Abordnungen beträfen vor allem die Lehrkräfte aus den Grundschulen. „Wer Basiskompetenzen stärken will, kann nicht bei den Grundschulen kürzen“, so Melcher. Die möglichen Bildungsnachteile, die aus diesen Abordnungen resultieren, ließen sich nur schwer wieder aufholen.

Ein weiterer Punkt, den Melcher ansprach, ist die Notwendigkeit eines kontinuierlichen Monitorings und der systematischen Datenerhebung im Kultusministerium. Anstatt sich auf allgemein gehaltene Erfolgsmeldungen zu stützen, sollten belastbare Daten zu Krankmeldungen, Kündigungen und Teilzeitbeantragungen erhoben werden. „Die bisherigen Konflikte zeigen, dass die Kommunikation und Steuerung nicht stimmen. Minister Clemens muss die Rückmeldungen der Lehrkräfte ernst nehmen“, fordert sie.

Die kritischen Stimmen aus dem Bildungssystem verdeutlichen, dass die Herausforderungen im Bereich Schule in Sachsen weitreichend sind und durch die Abordnungen lediglich verlagert werden. Ein umfassendes Konzept zur Stabilisierung der Lehrkräfte und zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung ist offenbar dringend notwendig.