Da hatten einige im Tunnel eingeschlossene Autofahrer noch mal Glück gehabt. Am Abend des 25. Juli wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr in Coswig und Weinböhla nach einem extrem starken Unwetter mit massivem Starkregen alarmiert. Das erste Einsatzgebiet in Coswig war die Moritzburger Straße, wo Wasser in einen Keller eingedrungen war. Das teilte die Feuerwehr mit. Bereits beim Ausrücken der Fahrzeuge zeichnete sich ab, dass weitere Unwetterschäden im Stadtgebiet zu erwarten waren. Daher wurde entschieden, eine ortsfeste Befehlsstelle einzurichten, um die Koordination der Kräfte zentral zu organisieren.
In kürzester Zeit gingen zahlreiche weitere Einsatzmeldungen ein. Im gesamten Stadtgebiet kam es zu wetterbedingten Einsatzlagen, insbesondere durch überflutete Straßen, vollgelaufene Keller und Unterführungen, die nicht mehr passierbar waren. In einigen Fällen waren Fahrzeuge in überfluteten Bereichen eingeschlossen, teilweise mit Personen im Inneren.
Die betroffenen Einsatzstellen befanden sich unter anderem in folgenden Bereichen: Moritzburger Straße, Anne-Frank-Weg, Neucoswiger Straße, Unterführung Moritzburger Straße, Nassausiedlung, Auerstraße, Dresdner Straße, Birkenstraße, Försterstraße, Lindenstraße und Eschenweg. An mehreren Unterführungen standen Fahrzeuge im Wasser, und teilweise waren noch Personen in den Fahrzeugen eingeschlossen, die von den Einsatzkräften befreit und in Sicherheit gebracht wurden.
Wo es möglich war, öffneten die Feuerwehrleute Abläufe, um den Wasserstand zu senken. Parallel unterstützten sie bei der Beseitigung von Wasserschäden in vollgelaufenen Kellern. In der Zeit von 21:20 Uhr bis 23:35 Uhr wurden sie zu insgesamt 16 Einsatzstellen gerufen. Die Feuerwehr Coswig war mit mehreren Fahrzeugen im gesamten Stadtgebiet im Einsatz. Dank der ortsfesten Befehlsstelle konnten die Einsätze koordiniert und priorisiert geführt werden.
Zeitgleich formierte sich die Gewitterzelle auch über Weinböhla, nachdem sie sich zuvor über der Stadt Meißen festgesetzt hatte und dort für eine erhebliche Niederschlagsmenge sorgte. Um 21:15 Uhr ging der erste Alarm für die Weinböhlaer Kräfte ein.
Mehrere Keller und Brückenunterführungen wurden überflutet. Autos blieben unter Brücken im Wasser stecken, und Bewohner mussten hilflos zusehen, wie sich das Wasser seinen Weg ins Innere ihrer Häuser bahnte. Bis ca. 1:30 Uhr wurde die Feuerwehr zu insgesamt 11 Einsätze gerufen. Trotz der Ferienzeit waren ausreichend Einsatzkräfte verfügbar. Bürger und Nachbarn halfen einander, da die Feuerwehr die Einsätze je nach Dringlichkeit nur nach und nach abarbeiten konnte.
Eine ortsfeste Befehlsstelle in Weinböhla wurde in Betrieb genommen, um die Rettungsleitstelle in Dresden zu entlasten und die Einsätze eigenständig zu führen, zu koordinieren und abzuarbeiten. Der Notruf 112 ging aber weiterhin in Dresden ein.
Für die Anwohner hat die Feuerwehr zwei Empfehlungen:
Erstens, zur Vorsorge für zukünftige größere Unwetter wird empfohlen wir, Sandsäcke für den Eigengebrauch zu bevorraten. Die Feuerwehr kann keine Sandsäcke bereitstellen, und auch Pumpen haben die Feuerwehren in der Regel nicht auf Lager.
Zweitens ist zu beachten, dass die wenigsten privaten Fahrzeuge Amphibienfahrzeuge sind und nicht durch tiefes Wasser fahren können. Motoren und Elektrik vertragen sich nicht mit Wasser. Wenn eine Unterführung mit Wasser gefüllt ist, sollte man nicht versuchen, sie zu durchfahren. Auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad kann das gefährlich werden, da man nicht erkennt, ob unter dem Wasser ein Gullydeckel abgehoben wurde.