Gut gemeint, ist nicht immer auch tatsächlich hilfreich. So gab es Kritik an den veröffentlichten Anreise- und Parktipps der Stadtverwaltung Meißen zur Meißner Weihnacht. Jürgen Müller aus Bornitz, zwischen Riesa und Oschatz gelegen, teilte mit, dass er sehr dankbar sei für den Hinweis, doch bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Er habe mal bei Google Maps nachgeschaut. Mit dem Auto benötige er nur 28 Minuten, mit dem Bus dauert es viele Stunden.
Möchte er um 17 Uhr in Meißen sein, wäre er mit öffentlichen Verkehrsmitteln zwei Stunden und elf Minuten unterwegs. Aber es wird noch besser. Für die Rückfahrt um 20 Uhr benötige er neun Stunden und 54 Minuten. "Dafür könnte ich es mir aber von 22 bis 6 Uhr auf dem Oschatzer Bahnhof so richtig kuschelig und gemütlich machen", so Müller. Also werde er zu seinem Kollegen-Treff auf der Meißner Weihnacht wohl doch mit dem Auto fahren. "Dafür verzichte ich doch gerne auf den überteuerten Glühwein. Schöne Vorweihnachtszeit."
Als Problem für die schlechte Anbindung macht Müller den Föderalismus aus. "Die kriegen es offenbar nicht hin", vermutet Müller, "eine Buslinie zwischen Oschatz und Riesa einzurichten, weil es verschiedene Regierungsbezirke und Verkehrsverbünde sind." Allerdings fährt jede Stunde ein Zug von Oschatz nach Riesa (RE 50). Natürlich ohne Halt in Bornitz.
Text: Ulf Mallek