Schwups, da klebte es am Scheibenwischer, das Knöllchen. Der Großenhainer Malermeister Henry Schuster musste am Donnerstag in der fünften Etage der Advita-Seniorenwohnanlage eine Baustelle beräume. Auf der linkselbischen Altstadtseite in Meißen am Ort der Arbeit einen Parkplatz zu finden, speziell, wenn es um das Be- und Entladen geht, gestaltet sich eher schwierig. Der Platz ist begrenzt und oft sind alle angebotenen Stellflächen besetzt, so Schuster. Das führte zu einem Vorfall, der nicht nur ärgerlich, sondern für ihn auch frustrierend war, teilte er über Social Media mit.
Trotz aller Bemühungen, die Maler-Utensilien zügig zu transportieren, verging eine halbe Stunde, bis alles im Transporter verstaut war. "Zu unserem Ärger hing dann bereits ein Verwarnzettel vom Ordnungsamt am Scheibenwischer", so Schuster. Dies sei nicht das erste Mal. Es ist seit nur eine Frage der Zeit, sondern auch die der Existenz einer kleinen Firma, die durch solche Vorfälle in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt werde.
In der Vergangenheit habe Schuster bereits mehrfach beim Ordnungsamt vorgesprochen, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Leider blieben all Versuche, eine Lösung zu finden, ohne Erfolg. "Der Erhalt eines Bußgeldes, während man versucht, die Aufträge der Kunden fristgerecht zu erledigen, ist schlichtweg ungerecht und hinderlich", so Schuster.
Er hoffe, dass mögliche Lösungen öffentlich diskutiert werden können. Direkt sprach er die Stadträte Martin Bahrmann (FDP) und Rene Jurisch (AfD) an. Es braucht dringend Gespräche über praktikable Lösungen, die sowohl den Nachbarn der Altstadt als auch den Bedürfnissen der Handwerker gerecht werden.
Es gebe zwar so eine Handwerker-Parkkarte, die funktioniere aber laut Schuster nicht wirklich: "Es ist bürokratisch umständlich, wenn ich mich früh auf der Webseite der Stadt Meißen einzuloggen muss, um unter einem Unterlink dann endlich auf dieses Formular zu kommen und auszudrucken. Dieses Formular hat aber rechtlich nur Bestand, wenn ich zeitnah auch die eine entsprechende Mitarbeiterin vom Ordnungsamt telefonisch erreiche, die mich dann für diesen Tag auf einer Liste mit meinem Einsatzort setzt, sofern ich telefonisch überhaupt durchkomme. Diese Anmeldung der Handwerker-Parkkarte finde ich äußerst umständlich."
Stadtrat Bahrmann sagte, er sei am Thema dran. Er stelle sich das so vor: "Handwerker sollen sich einfach einmal im Jahr bei der Stadt anmelden, bekommen einen Handwerkerparkschein und gut ist." Der Stadtrat Jurisch, selbst Bauunternehmer, versprach ebenfalls, sich darum zu kümmern.