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Ost-Rocklegende Karussell in Weinböhla: Entweder oder

Ostrock mit Karussell in Weinböhla. Foto: Ulf Mallek
Ostrock mit Karussell in Weinböhla. Foto: Ulf Mallek

Das diesjährige Winterstraßenfest hatte einen klaren musikalischen Höhepunkt: Karussell. Das Fest geht noch bis Sonntag.

Einmal im Jahr zum Weinfest ist das so in Weinböhla. Kein Platz nirgendwo. Wer zu spät kommt, den bestrafen die voll belegten Parkplätze, Straßen und Wiesen. Schnell. Es ist 19.50 Uhr am Freitagabend. In zehn Minuten tritt Karussell auf. Eine letzte Idee: zu den Eseln. Tatsächlich ist hier auf dem Feldweg noch ein Plätzchen fürs Auto frei. 

Was auffällt auf dem Weg zur Bühne am Zentralgasthof: Überall junge Leute so zwischen 14 und 20 Jahren. Sie laufen in großen Gruppen, zumeist ein Mixgetränk in der Hand, sie laufen zum Lidl, zum Edeka, wieder zurück zum Rummel. Sie stehen auf den Wiesen herum. Wo kommen sie alle nur her?

An der Bühne allerdings, da sind sie nicht. Da dominiert die Altersgruppe 50+ oder sogar 60+. Der Bürgermeister ist auch da und die Ex-Weinprinzessin Janine Merkel. Sie stehe dicht an dich, wenn Platz wird, dann tanzen einige sogar. Die Ost-Rocklegende Karussell spielt "Entweder oder". Gut sein oder schlecht, schwarz oder weiß. Das Publikum ist begeistert. Danach folgen einige neuere Songs der bald 50 Jahre alten ehemaligen DDR-Band. Im Mittelpunkt steht Frontman Joe Raschke (Sohn des Bandgründers Wolf-Rüdiger Raschke). Er macht seinen Job mit viel Power.

Karussell gilt als musikalischer Nachfolger der Renft-Combo mit ihrem Superhit "Wer die Rose ehrt", der in der Karussell-Version auch am Freitagabend zu hören ist. Die Band hat in DDR-Zeiten viel Inhalt zwischen den Zeilen transportiert. Aber auch heute, so Joe Raschke, ist es doch wieder so. Vieles ist unsagbar geworden. Nur die Musik, die darf alles sagen. Eine letzte Bastion der Freiheit. Naja.

Musikalisch ist die Band immer noch top. Zweifellos war dieses Konzert ein Höhepunkt des diesjährigen Winterstraßenfestes in Weinböhla, das noch bis Sonntag läuft. Es gilt traditionell als Auftakt der Weinfestsaison im Elbland. Der Eintritt ist frei. 

Text: Ulf Mallek

Hier geht es zum Programmflyer.

Unterstützt von:

Privatbrauerei Schwerter Meißen GmbH