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Meißen: Der große Verlierer der OB-Wahl heißt Rene Jurisch

René Jurisch bei der Wahl. Sein Glückshemd hat nichts genützt. Foto: privat
René Jurisch bei der Wahl. Sein Glückshemd hat nichts genützt. Foto: privat

Kommentar: Zum Sieg von Markus Renner führte nicht unbedingt seine Stärke, sondern eher die Schwäche des AfD-Kandidaten Rene Jurisch. Er stand wohl vielen Wählern zu weit rechts.

Die Wahl ist vorbei. Die Kandidaten gehen nach Hause oder feiern, wie Markus Renner. Mit diesem Sieg hatte er selbst nicht gerechnet, sondern eher mit einem zweiten Wahlgang. Vermutlich war es nicht unbedingt seine Stärke, sondern eher die Schwäche des AfD-Kandidaten Rene Jurisch, die zu diesem Ergebnis geführt hat.

Jurisch selbst ist natürlich enttäuscht, er hatte mit einem Ergebnis im Bereich von über 40 Prozent gerechnet. Das ist ihm auch von Experten so vorgerechnet worden, wenn man die letzte Bundestagswahl vom Februar als Maßstab nimmt. Dort aber ist ein junger, smarter, politisch eher gemäßigter Wirtschaftswissenschaftler angetreten. Diesmal ein Ex-NPD-Mann, der wegen seiner Vergangenheit nicht einmal Mitglied der AfD werden darf. Ein Ex-Rechtsaußen. Wie viel davon steckt noch im Jurisch von heute? Jurisch hat viele Freunde in Meißen. Er gilt als zupackend und hilfsbereit. Doch manche, selbst AfD-Wähler, fragten sich: Wählen wir nicht vielleicht den falschen Mann? Natürlich schlug die Linke mit ihren Flugblatt-Aktionen auch in diese Kerbe. Doch das war sicher nicht ausschlaggebend, sondern vielmehr der Zweifel, der an vielen Wählern nagte. Könnte es sein, dass Jurisch zu weit rechts steht? Hinzu kam, dass im Meißner AfD-Kreisverband auch nicht alles rund läuft.


Am Ende sagten sich die Wähler, da nehmen wir lieber Renner, den Verwaltungsfachmann. Da wissen oder hoffen wir zumindest, dass es so weitergeht wie unter Olaf Raschke. Zudem hatte Renner einen professionellen Wahlkampf geführt und ist von nahezu allen demokratischen Kräften unterstützt worden.

Schwer getroffen hat es auch Martin Bahrmann, der fleißig die Karte des tief in Meißen Verwurzelten spielte. Sie stach leider nicht. Bahrmann geriet unter die Räder, mit einem schlechteren Ergebnis als 2018. Eigentlich schade. 

Die Parteien, die Renner unterstützt haben, sollten sich aber nicht täuschen. Die AfD in Meißen ist erst einmal geschwächt und muss jetzt kleinere Brötchen backen. Doch sie ist gewiss nicht am Ende. Im Zweifel wird sie Personal auswechseln, ihren Streit untereinander beenden und dann wieder mitspielen. Jurisch will weiter Stadt- und Kreisrat bleiben.

Kommentar: Ulf Mallek

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