Ein weltweit einzigartiges Kunst- und Erinnerungsensemble ist in Gefahr: die Nikolaikirche in Meißen. Ihr Innenraum ist mit aufwändigen Porzellanelementen und -figuren aus der Porzellan-Manufaktur Meissen gestaltet. Das teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit.
Die 1220 erstmals urkundlich erwähnte Nikolaikirche wurde 1929 als Kriegergedächtnisstätte eingeweiht. Doch das Denkmal ist bedroht: Durch aufsteigende Feuchtigkeit in den Kirchenwänden, verstärkt durch das Hochwasser der Triebisch im Jahr 2002, sind die metallenen Verankerungen hinter den Porzellanteilen korrodiert. Der entstehende Rost lässt das Volumen wachsen, verursacht Risse und führt im Extremfall zum Absprengen der wertvollen Teile. Eine Sanierung ist dringend erforderlich, erste Voruntersuchungen hierfür laufen bereits.
Um auf den Zustand der Nikolaikirche aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln, finden am 3. Oktober in der Meißner Altstadt zwei Benefizkonzerte statt. Ab 16 Uhr erklingt auf dem Markt das Porzellanglockenspiel im Turm der Frauenkirche für ein einmaliges Livekonzert, ab 18 Uhr gibt es dann ein Konzert an der Orgel in der Frauenkirche inklusive des neuen Porzellanregisters zu erleben. Zusätzlich wird um 15 Uhr in der Nikolaikirche am Neumarkt 29 eine 30-minütige, kostenlose Führung angeboten. Um Spenden wird gebeten.