Landrat Ralf Hänsel war kürzlich in Nünchritz unterwegs, um sich gemeinsam mit Bürgermeisterin Andrea Beger über wichtige Themen wie Hochwasserschutz, Infrastruktur und Flurneuordnung auszutauschen. Bei einem Auftaktgespräch im Rathaus der Gemeinde schauten sie sich auch direkt vor Ort um. Das teilte das Landratsamt am Donnerstag mit.
Ein zentrales Thema war die ärztliche Versorgung. Bürgermeisterin Beger machte deutlich: „Wir haben mit den Folgen der fehlenden Ärzte zu kämpfen, können aber nur gute Rahmenbedingungen schaffen, ansonsten sind uns die Hände gebunden.“ Landrat Hänsel wies darauf hin, dass diese Problematik im gesamten Landkreis von Bedeutung ist und erläuterte die möglicherweise vorhandenen Lösungen durch die Elblandkliniken und deren Medizinische Versorgungszentren im Bereich der Fachärzte.
Direkt an der Elbe diskutierten die beiden Kommunalpolitiker den Hochwasserschutz und die geplanten Maßnahmen der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen. Hier gab es unterschiedliche Meinungen: Während einige Anwohner in einer Mauer Einschränkungen sehen, plädieren andere für den bestmöglichen Schutz. „Wir versuchen hier als Gemeinde mit allen Beteiligten zu kommunizieren und zu vermitteln“, so Andrea Beger. Landrat Hänsel äußerte Bedenken, dass möglicherweise gar keine Schutzmaßnahmen umgesetzt werden, sollten die Widerstände weiterhin bestehen.
Während ihrer Fahrt durch die Gemeinde machten sie Halt an der Bushaltestelle im Ortsteil Leckwitz, die Jugendliche im Rahmen des Projekts Aktival, dessen Schirmherr Landrat Hänsel ist, mit Graffiti gestaltet hatten. Im Ortsteil Merschwitz waren bereits Planungen für eine grundhafte Sanierung der S 88 durch das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LaSuV) in Gang gesetzt worden, diese wurden jedoch bisher nicht weiterverfolgt. Landrat Hänsel nahm die Bitte der Bürgermeisterin mit, ob eine Reparatur des stark beanspruchten Schulwegs über den Landkreis möglich sei, bis eine Sanierung durch das LaSuV erfolgt.
Der Bau des Anlegers für die neue E-Fähre in Seußlitz stoße sowohl bei Anwohnern als auch Gästen auf großes Interesse. Auch Landrat und Bürgermeisterin schauten sich den Baufortschritt an und freuten sich auf die bevorstehende Einweihung. Am Brummochsenloch endete das Treffen mit einem Austausch über das laufende Flurneuordnungsverfahren in den Weinbergen. „Dieses Verfahren, das vom Kreisvermessungsamt betreut wird, ist hervorragend. Mit einem geringen Eigenanteil der Grundstücksbesitzer werden die Weinberge neu geordnet, was den aktuellen Herausforderungen der Eigentümer in der Steillage begegnet und auch den Ausbau eines öffentlichen Weges für Rettungsdienste ermöglicht“, so Bürgermeisterin Beger abschließend.