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Grüner Wasserstoff auch für den Landkreis Meißen: Keine Universallösung

Symbolbild Wasserstoff / pixabay geralt
Symbolbild Wasserstoff / pixabay geralt

Wirtschaftsminister Dirk Panter präsentiert den zweiten Bericht zur sächsischen Wasserstoffstrategie. Es geht zwar zügig voran, aber eine flächendeckende Anbindung gibt es nicht.

Grüner Wasserstoff ist nur eine Fata Morgana? Von wegen. Sachsen treibt dieses Projekt zügig voran. Sachsens Energie- und Wirtschaftsminister Dirk Panter hat am Dienstag im Kabinett den zweiten Umsetzungsbericht zur Sächsischen Wasserstoffstrategie vorgestellt, teilkte die Behörde mit. Seit der ersten Vorstellung der Strategie im Januar 2022 wurden bereits zahlreiche Maßnahmen angestoßen oder erfolgreich umgesetzt. Sachsen hat seitdem mit erheblicher Dynamik die Erschließung, Erprobung und Marktetablierung entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette vorangetrieben, so der SPD-Minister. Forschungseinrichtungen, Unternehmen und die öffentliche Hand arbeiten gemeinsam an innovativen Lösungen und bringen sächsische Expertise und Produkte bundes- und europaweit in Stellung, heißt es.

Der Wasserstofftechnologie komme eine Schlüsselfunktion bei der laufenden Energiewende zu: Wasserstoff verfügt über das Potenzial, fossile Brennstoffe in nahezu allen Anwendungsfeldern zu ersetzen und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zu Klimaschutz, Energieressourcensicherheit und Wertschöpfung. Angesichts der bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels sei ein zügiger Umstieg auf nachhaltige Energieträger dringender denn je. Die aktuellen geopolitischen Herausforderungen und die durch den Krieg in der Ukraine verursachte Energiekrise haben den Handlungsdruck zusätzlich erhöht.

Gleichzeitig ist weltweit ein leichtes Abbremsen sowohl bei der Umsetzungsgeschwindigkeit als auch beim erwarteten Marktvolumen erkennbar – verursacht zum Beispiel durch regulatorische, wirtschaftliche und infrastrukturelle Herausforderungen. Dennoch konnte im Oktober 2024 mit der Genehmigung des nationalen Wasserstoff-Kernnetzes in Deutschland ein entscheidender Erfolg verbucht werden: Bis 2032 entsteht ein zentrales Leitungsnetz von 9.040 Kilometern Länge, das Produzenten, Speicher, Importeure und Verbraucher zuverlässig verbindet und damit langfristige Investitionssicherheit bietet.

In der ersten Ausbaustufe ist auch der Anschluss bedeutender sächsischer Wirtschaftsregionen – Dresden, Leipzig, Zwickau, die Lausitz und der Industriebogen Meißen – vorgesehen. Bereits im Frühjahr 2025 konnte durch die Ontras Gastransport GmbH ein Teilabschnitt des Kernnetzes befüllt und in Betrieb genommen werden.

Aufgrund des frühen Marktstadiums, in dem sich die Wasserstoffwirtschaft heute noch befindet, kann das Wasserstoff-Kernnetz keine flächendeckende Anbindung aller Regionen Sachsen und Deutschlands gewährleisten. Die Landesregierung wird sich daher weiterhin dafür einsetzen, dass so schnell wie möglich für alle Regionen Sachsens Planungssicherheit besteht.

Energie- und Wirtschaftsminister Dirk Panter betonte: »Das Wasserstoff-Kernnetz ist das grundlegende Rückgrat für den Hochlauf der deutschen und europäischen Wasserstoffwirtschaft, indem es Wasserstoff-Produzenten, -Importeure, -Speicher und -Verbraucher verbindet. Es öffnet die Tür zur internationalen Zusammenarbeit, insbesondere auf europäischer Ebene.«

Sachsen ist aufgrund der laufenden Aktivitäten der Staatsregierung und der Sächsischen Kompetenzstelle für Wasserstoff (KH2) hervorragend aufgestellt. Sächsisches Know-How sowie sächsische Produkte, Komponenten und Systeme sind weit über die Grenzen des Freistaates hinaus gefragt, um die Transformation des Energiesystems voranzubringen.

Um aus diesem Know-How-Vorsprung Marktchancen zu generieren, entsteht in Chemnitz das Hydrogen Innovation Center (HIC). Als eines von vier nationalen Innovations- und Technologiezentren (ITZ) erhielt das HIC im Frühjahr 2025 Förderzusagen des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr sowie des Sächsischen Wirtschaftsministeriums.

Wasserstoff könne einen wichtigen Beitrag zur Lösung unserer Energieprobleme leisten, besonders in bestimmten Bereichen der Industrie oder im Mobilitätssektor seit er vielversprechend, so der Minister.  Allerdings eigne er sich in absehbarer Zeit nicht für alle Anwendungen gleichermaßen und ist daher keine Universallösung.

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