Auf Wiedersehen, Schneeeule. Bei den nordischen Eulenarten gibt es eine Veränderung im Tierbestand des Tierparks Riesa. Vor wenigen Tagen wurde die letzte, weibliche Schneeeule per Tiertransport an den Tierpark Nordhorn abgegeben, wo sie ins Europäische Zuchtprogramm aufgenommen werden soll. Das teilte der Tierpark mit.
Die Zusammenstellung eines Zuchtpaares im Tierpark Riesa ist leider trotz langfristiger Bemühungen über mehrere Jahre nicht geglückt. Mehrfach verstarb jeweils eine der Eulen an den Folgen des West-Nil-Virus, das sich in den letzten Jahren in Sachsen stark ausgebreitet hat. Die zweite große Eulenart, die Sibirischen Uhus, scheinen - zumindest bisher - etwas weniger anfällig für diese Viruserkrankung zu sein, die durch Stechmücken übertragen wird. Nach reiflicher Überlegung haben sich die Tierpfleger entschlossen, die Haltung der Schneeeulen in Riesa vorerst zu beenden und sich auf die Haltung der Sibirischen Uhus zu konzentrieren.
Die bis zu vier Kilogramm schweren Vögel erhalten nach kleinen baulichen Anpassungen Zugang zur bisherigen Voliere der Schneeeulen, was die gesamte Fläche ihres Geheges etwa verdoppelt und das Tier-Management zukünftig extrem erleichtert. Die Tierpfleger haben so auch die Möglichkeit, die Uhus beim Betreten der Voliere im zweiten Gehegebereich abzusperren, da diese während der Brutzeit oftmals aggressiv reagieren, sobald die Voliere zur Reinigung oder Fütterung betreten wird.
Aufgrund dieser verbesserten Voraussetzungen für Haltung und Zucht kann der Tierpark im nächsten Jahr auf eine erste Nachzucht dieser Uhus in Riesa hoffen. Neben den Sibirischen Uhus wird mit dem Steinkauz auch eine der kleinsten in Deutschland heimischen Eulenarten gehalten.