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Verein will Türmerwohnung überregional bekannt machen

In früheren Zeiten warnten Türmer die Menschen vor Gefahren und Feuer. In Oschatz hält ein Verein die Erinnerung an die alte Zeit wach - und will damit künftig mehr Touristen anziehen.

Die historische Türmerwohnung in der Oschatzer Kirche St. Aegidien soll überregional bekannt werden. Dieses Ziel verfolgt der Verein «Rettet St. Aegidien» und ist deswegen Mitglied im Begegnungsraum Via Regia geworden. Dort soll deutsche Geschichte entlang der alten Handelsstraße erlebbar werden.

«Oschatz lag an der Via Regia von Santiago de Compostela nach Kiew», sagte der Vereinsvorsitzende Hans-Günter Sirrenberg. Der heilige Aegidius, Namensgeber der Oschatzer Kirche, sei zudem der Schutzpatron der Handelsreisenden. Daher sei es eine nahe liegender Gedanke gewesen, sich an den Aktivitäten zur Via Regia zu beteiligen, sagte Sirrenberg.

Die Türmerwohnung ist ein liebevoll gepflegtes Kleinod in der Oschatzer Kirche. Bis 1968 sei sie bewohnt gewesen von einer Tochter der letzten Türmerfamilie Quietzsch, erzählte Sirrenberg. Nach einer Restaurierung wurde sie 1998 wieder eröffnet.

Ein «Türmerteam» aus rund 50 Ehrenamtlichen empfängt Gäste, die sich für die Geschichte der Türmer interessieren. Laut Sirrenberg waren Türmer für die Feuerwache und für das Läuten der Glocken zuständig. Alle Viertelstunde habe der Türmer schauen müssen, ob es in der Stadt brennt. In Oschatz sei der Türmer Quietzsch, der außerdem noch ein Schuhmacher war, bis 1922 regelmäßig dafür unterwegs gewesen.

Nach Angaben des Vereins steigen jährlich zwischen 6000 bis 8000 Besucher die 199 Stufen zur Türmerwohnung hinauf. Die Gäste stammten oft aus den Regionen Leipzig und Dresden. Für die Zukunft hoffen die Oschatzer, dass mehr Gäste aus anderen Gegenden Deutschlands kommen.

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