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Ohne sie kein Porzellan: «Schnorrsche Erde» im Zwinger

Blick auf den Dresdner Zwinger mit dem Kronentor. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild
Blick auf den Dresdner Zwinger mit dem Kronentor. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

Neben frühen Produkten aus europäischem Hartporzellan der Meissener Manufaktur ist nun auch das zu ihrer Herstellung unverzichtbare weiße Kaolin im Dresdner Zwinger zu sehen. Die Probe «Schnorrscher Erde» aus der St. Andreas Zeche Aue stammt aus dem dortigen Museum, wie die Stadt am Dienstag mitteilte. «Ohne sie hätte es das berühmte Porzellan vermutlich nicht gegeben», sagte eine Sprecherin. Ein Video zeigt zudem anhand von Trickfiguren, wie Alchimist Johann Friedrich Böttger und Universalgelehrter Ehrenfried Walther von Tschirnhaus mit Schnorrscher Erde die richtige Mischung fanden.

Die der Familie Schnorr von Carolsfeld gehörende Grube St. Andreas war bis Mitte des 19. Jahrhunderts fast alleiniger Lieferant für die Porzellanmanufaktur in Meißen. «Andere Vorkommen waren nicht rein genug, so dass das Porzellan beim Brand brach», erklärte die Auer Stadtsprecherin. Das Material aus dem Erzgebirge sei damals wegen seiner Wertigkeit wie Gold behandelt worden. Die Meissener Manufaktur hatte lange Zeit über 300 Jahre alte Proben zu Restaurierungszwecken bewahrt und sie vor Jahren an das Auer Museum abgegeben. Mit der Präsentation «Schnorrscher Erde» in der berühmten Porzellansammlung im Dresdner Zwinger werde ihre Bedeutung nun entsprechend gewürdigt.

1708 gelang mit der «Schnorrschen Erde» erstmals in Europa die Herstellung von Hartporzellan. Eigentlich hatte Böttger (1682-1719) Sachsens Kurfürst August dem Starken (1670-1733) Gold versprochen, dank Tschirnhaus (1651-1708) wurde es immerhin «weißes Gold». 1710 wurde die Königliche Porzellan-Manufaktur gegründet, die erste ihrer Art in Europa.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: Blick auf den Dresdner Zwinger mit dem Kronentor. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild