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Faszination Mechanik: Schau zu Figurenautomaten in Dresden

Der Figurenautomat «Drei Schreiber» steht in der Ausstellung «Der Schlüssel zum Leben. / Foto: Robert Michael/dpa
Der Figurenautomat «Drei Schreiber» steht in der Ausstellung «Der Schlüssel zum Leben. / Foto: Robert Michael/dpa

Mit einem Schlüssel Aufziehbares aus Metall fasziniert bis heute. Fürsten der Renaissance sammelten Figurenautomaten, später erstaunten sich selbst bewegende Dinge auf Jahrmärkten - sie begeistern bis in die zeitgenössische Kunst.

Figurenautomaten für fürstliche Tafeln und Kunstkammern, sich selbst bewegende Figuren, Sprachroboter und mechanische Kunstwerke sind in einer bisher einzigartigen Ausstellung in Dresden versammelt - analog und digital. Kernstück ist der in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) bewahrte Bestand mechanischer Objekte vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. «Wir zeigen die Faszination Mechanik, wie etwas vor 500 Jahren etabliert wurde und bis heute Relevanz hat: bestimmte Dinge in Bewegung zu bringen, zu konstruieren», sagte Peter Plaßmeyer, Direktor des Mathematisch-Physikalischen Salons, am Donnerstag vor der Eröffnung der Schau «Der Schlüssel zum Leben».

Der Rundgang reicht von Figuren- und Tafelautomaten um 1600 über die Androiden des 18. Jahrhunderts und die mechanischen Theater im 19. Jahrhundert bis zu Musik- und Münzautomaten des 20. Jahrhunderts sowie bewegter zeitgenössischer Kunst von Rebecca Horn oder Lilith, eine auf einer Scheibe wandernden Figur. In Vitrinen, Regalen sowie an Wänden versammelt sind rund 70 Exponate aus den SKD-Museen sowie Leihgaben. Laut Plaßmeyer sind die Mechanismen über die Jahrhunderte gleich. «Inzwischen wird gern ein elektrischer Antrieb genutzt anstelle von Gewichten oder Federn.»

Besucher bekommen zwar am Eingang einen Schlüssel, können die Objekte aber nicht selbst aufziehen - dafür Filme auf Flatscreens in Gang setzen, die diese in Aktion und im Detail zeigen. Da läuft der rot emaillierte Krebs über den Tisch, ein silberner Kentaur verschießt Pfeile, ein Bär schlägt die Stunden auf seiner Trommel und der vergoldete Papagei legt ein Ei. Zu den kleinsten Exponaten gehört ein Mini-Maikäfer von 1604, der krabbelt und mit den Flügeln schlägt, zu den größten eine Musikbox und ein Theatrum Mundi - diese «Welt im Kleinen» mit beweglichen Figuren und Kulissen brachte früher exotische Orte auf den Dorfplatz.

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