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Mordprozess in Chemnitz: 89-Jähriger streitet Vorwurf ab

Weil er seine frühere Lebensgefährtin absichtlich angefahren und hilflos zurückgelassen haben soll, steht ein 89-Jähriger in Chemnitz vor Gericht. Der aus der Oberpfalz stammende Rentner bestritt am Mittwoch zum Prozessauftakt den Vorwurf. Er habe sie nur zur Rede stellen wollen, erklärte er vor dem Landgericht. Die Anklage wirft ihm Mord aus Heimtücke vor. Laut Staatsanwaltschaft hat der Mann die 69-Jährige am 22. März um 21.20 Uhr in Frankenberg (Mittelsachsen) abgepasst, ihren Roller gerammt und sie so zu Fall gebracht. Die Frau sei gestürzt und ihr Ex-Partner davongefahren. Sie starb später im Krankenhaus.

Laut Anklage benutzte der Rentner seinen stillgelegten Wagen, den er auf der rechten Seite zwischen Kotflügel und Kühlergrill unter anderem mit Styroporteilen, Bettlaken und Jutesack gepolstert hatte. Er hatte seine Ex-Partnerin demnach bereits in der Vergangenheit mehrfach drangsaliert und war noch in der Tatnacht festgenommen worden. Sie hatte sich vor Jahren von ihm getrennt.

Der 89-Jährige ist in Untersuchungshaft. Er ist unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Nötigung, Bedrohung sowie Übergriffen auf Familienmitglieder und Nachbarn vorbestraft. Die vier Kinder des Opfers, drei Töchter und ein Sohn, sind Nebenkläger in dem Prozess. Die Kammer hat bis Anfang Dezember vier weitere Verhandlungstage terminiert.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Peter Steffen