loading

Nachrichten werden geladen...

Frauenanteil in Justiz steigt: Nachwuchs wird weiblicher

Eine Statue der Justitia steht mit Waage und Schwert in der Hand. / Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild
Eine Statue der Justitia steht mit Waage und Schwert in der Hand. / Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild

Früher war die Justiz eine Männerdomäne, inzwischen arbeiten immer mehr Frauen als Richterinnen und Staatsanwältinnen. Das dürfte sich auch in Zukunft nicht ändern.

Ob in Gerichten, bei der Staatsanwaltschaft oder in Gefängnissen: Der Frauenanteil in der sächsischen Justiz steigt. Über alle sächsischen Gerichte und Staatsanwaltschaften hinweg betrug er Ende des vergangenen Jahres 46 Prozent, wie das Justizministerium auf Anfrage mitteilte. Damit verzeichnete die Justiz in den vergangenen Jahren einen langsamen, aber kontinuierlichen Anstieg. 2012 lag der Anteil der Richterinnen und Staatsanwältinnen bei 42 Prozent.

Mit 53 Prozent arbeiten überdurchschnittlich viele Frauen an Sozialgerichten. Auch bei den Staatsanwaltschaften (49 Prozent) ist der Anteil besonders hoch. Die wenigsten Frauen waren 2021 anteilsmäßig bei den Arbeitsgerichten (34 Prozent) beschäftigt. Auch unter den Beschäftigten in den sächsischen Justizvollzugsanstalten waren nur gut 35 Prozent weiblich.

In den kommenden Jahren könnte die Justiz nach Einschätzung des Ministeriums noch weiblicher werden. Demnach wurden in den vergangenen Jahren deutlich mehr Frauen als Männer in den Justizdienst als Proberichterinnen eingestellt. Gleichzeitig stehen die überwiegend männlichen Altersgruppen vor dem Ruhestand. Auch wegen der guten Vereinbarkeit von Familie und Beruf rechnet das Justizministerium damit, dass sich viele hoch qualifizierte Frauen für eine Karriere im Justizdienst entscheiden werden.

Aus Sicht von Justizministerin Katja Meier (Grüne) zeigt die Entwicklung, dass man auf dem richtigen Weg sei. «Doch wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen. Die sächsische Justiz steht in den nächsten Jahren mit der erwarteten Pensionierungswelle vor einem Generationenwechsel», sagte sie. Daher müsse die Regierung gezielt qualifizierte Juristinnen ansprechen.

Die sächsische Justiz müsse sich als moderner, flexibler Arbeitgeber weiter engagieren, Maßnahmen zur Erreichung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf umzusetzen. «Hierzu zählen Maßnahmen wie die Ermöglichung von mobilem Arbeiten, flexible Arbeitszeiten oder Teilzeitmodelle.» Nur so könne Sachsen auch im bundesweiten Wettbewerb um die besten Juristinnen und Juristen den starken Rechtsstaat sichern.

Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten