Mitte November stellte Tesla seine neuste Elektroerrungenschaft, einen E-Truck, vor und überraschte das Publikum mit einem neuen Roadstars. Die Art der Produktpräsentation hatte Steve Jobs mit der Einführung des ersten iPhone geprägt. So war die Bühne geradezu minimalistisch, damit sich alle Zuschauer nur auf das wichtigste - das vorgestellte Produkt - konzentrieren.
Bei seinen Produktpräsentationen gab es aber auch regelmäßig den Satz »One more thing« (zu deutsch: eine Sache noch), wenn man eigentlich schon dachte, die Veranstaltung sei vorbei. Dieses »One more thing« hat sich anscheinend auch Elon Musk (CEO / Geschäftsführer von Tesla) abgeschaut, denn am 17. November rechneten alle Anwesenden und Zuschauer des Livestreams damit, dass nur der rein elektrisch angetriebene LKW präsentiert werden würde.
Grundversion des Tesla Truck verfügt über eine Reichweite von 480 Kilometern
Die Grundversion des Elektro-LKW Semi wird wahrscheinlich ab 150.000 US-Dollar (etwa 125.701 Euro) beginnen. Da in jedem US-Bundesstaat eine unterschiedlich hohe vergleichbare Mehrwertsteuer erhoben wird, lässt sich der Endpreis nicht 1 zu 1 für Europa umrechnen. Der Preis gilt für die Grundversion namens Semi, die Reichweite wird bei etwa 480 Kilometer liegen. Ab 180.000 US-Dollar (ca. 150.842 Euro) erhält man den E-LKW mit einer Reichweite von etwa 800 Kilometern.
Für den Antrieb sind 4 Elektromotoren zuständig, wird nur die Zugmaschine gefahren, schafft man den Sprint von 0 auf 100 km/h in bis zu 5 Sekunden. Voll beladen soll man die 100 km/h in 20 Sekunden erzielen können. Damit die Fahrt schnell wieder weitergehen kann, hat Tesla den Gigacharger entwickelt. Mit diesem soll man in 30 Minuten genug Energie für etwa 640 Kilometer nachladen können.
Die Produktion des Tesla Elektro-LKW soll im Jahr 2019 beginnen, schon jetzt haben ein paar Unternehmen Vorbestellungen getätigt. So hat die US-Supermarktkette Walmart 15 Exemplare des E-Lkw reserviert, dass kanadische Unternehmen Loblaws hat 25 Einheiten bestellt. Ebenfalls soll auch das Südtiroler Transport- und Logistikunternehmen FERCAM den rein elektrisch angetriebenen LKW vorbestellt haben.
Das Elektroauto Tesla Roadster 2 beschleunigt in 2 Sekunden auf 100 km/h
Der »One more thing«-Moment bei der Präsentation des Elektro-LKW von Tesla war in den Augen der Fans etwas ganz Besonderes: Der Roadster 2. Mit der ersten Generation des Roadstars begann das Elektrobilitätszeitalter bei Tesla. Die erste Version wurde vom 24. Juli 2006 bis zum Jahr 2012 produziert. Die Reichweite des Roadster 2 soll bei bis zu 960 Kilometern liegen, als Startdatum für die Produktion wurde das Jahr 2020 genannt.
Allerdings muss man tief in die Tasche greifen, denn die Basisversion beginnt preislich bei 200.000 US-Dollar (etwa 167.630,54 Euro). Wer den Stromer reservieren will, muss eine Gebühr in Höhe von 50.000 Dollar (41.907,64 Euro) entrichten. Diese Gebühr wird allerdings später mit dem Kaufpreis verrechnet, wer das Auto doch nicht mehr haben möchte, erhält die Gebühr zurückerstattet (solange der bestellte PKW noch nicht gebaut wird).
Die Batterieeinheit kann 200 kWh Energie speichern, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 400 km/h. Allerdings wird die Reichweite bei einer solch hohen Geschwindigkeit schnell dahin schmelzen. Wer ein Reisetempo zwischen 88 bis 105 km/h hält, kommt bis zu 960 Kilometer weit. Um die Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h zu bewerkstelligen arbeiten 3 Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von einem Drehmoment von 10.000 Newtonmeter. Derzeit kann man von Tesla 3 Elektroautos kaufen: Das Model 3, Model S und das Elektro-SUV Model X. Zusätzlich bietet das US-Unternehmen einen stationären Stromspeicher und Solar-Dachziegel an.
Test: Kai Domroese
Bilder: Tesla
