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Alarm in Kurbranche: Heilbädern mangelt es an Fachkräften

Die Kurbranche schlägt Alarm: Den Heilbädern in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen mangelt es an Fachkräften. Dies sei ein massives Problem, sagte der Präsident des Sächsischen Heilbäderverbandes, Karl-Ludwig Resch, am Freitag zum Abschluss des 4. Gemeinsamen Landesbädertages in Bad Elster. Es fehle ebenso an Ärzten wie an Therapeuten, Pflegepersonal, Fachangestellten für Bäderwesen, Technikern und Hausmeistern. «Die Lage spitzt sich zu», sagte Sybille Schulz, Vorsitzende des Heil- und Kurorteverbandes Sachsen-Anhalt.

Für den Fachkräftemangel gebe es mehrere Faktoren. Zum einen seien die Vergütungen für die gleichen Berufe in anderen Bereichen höher. Zudem müssten sich die Bäder durch neue Projekte im Gesundheitstourismus größere finanzielle Spielräume schaffen. «Da sind wir erst am Anfang», bemerkte Resch. Der Bedarf an qualifizierten Personal könne jedoch nicht konkret beziffert werden.

Problematisch ist aus Sicht der Bäderverbände auch die Gewinnung von Auszubildenden. Vielen sei zum Beispiel das Berufsbild des Fachangestellten für Bäderwesen nicht bekannt. Da seien die Kurorte selbst gefordert, hier stärker an die Öffentlichkeit zu gehen und spezifische eigene Strategien zu entwickeln, sagte Sachsens Bäder-Chef Resch. «Wir müssen das Problem bei den Hörnern packen.»

Sein Brandenburger Kollege Thomas Richter unterstrich in diesem Zusammenhang die Bedeutung von Berufsmessen. Potenziellen Lehrlingen müssten flexible Arbeitszeitmodelle, Zusatzleistungen und Karrierechancen geboten werden, sagte der Bürgermeister von Bad Liebenwerda.

Einig waren sich die vier Bäderverbände, dass der Gesundheitstourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Bundesländer ist. «Wir sind wichtige Leuchttürme im ländlichen Raum», betonte Resch. Investitionen in die Heil- und Kurbäder würden sich auszahlen, wie die Beispiele in Bayern mit einem Förderprogramm in Millionenhöhe oder auch in Tirol in Österreich zeigten. Dies seien Beispiele dafür, den Bereich Bäder nicht nur als Kosten-, sondern als Wirtschaftsfaktor zu sehen, sagte der sächsische Heilbäder-Präsident.

Erstmals war der Thüringer Heilbäderverband beim Treffen der 30 mitteldeutschen Kurorte dabei. Man haben sich sehr gefreut, dass mit Thüringen das potenteste ostdeutsche Land mit Kurheilbädern nach Mecklenburg-Vorpommern der Arbeitsgemeinschaft beigetreten sei, sagte Resch.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Wolfgang Thieme