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Sachsens Bildungssystem bundesweit Spitzenreiter

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Im Jahr 2022 konnte sich Sachsen wiederholt auf Platz eins beim Vergleich der Bildungsarbeit der Bundesländer behaupten. Im Bildungsmonitor des Instituts der deutschen Wirtschaft werden regelmäßig die Systeme, die Infrastruktur und die Maßnahmen zur Vermeidung von Bildungsarmut verglichen. Wir geben einen Einblick in die Studie und zeigen auf, welche Maßnahmen dafür sorgen, dass Schüler und Schülerinnen in Sachsen eine gute Bildung zur Verfügung gestellt bekommen.

Ein kurzer Blick auf die bundesweiten Gesamtergebnisse der Studie

Der Bildungsmonitor wird alljährlich von der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft in Auftrag gegeben. Das Institut für Deutsche Wirtschaft in Köln führt die Untersuchung durch und stellt anhand verschiedener Kriterien im Bereich der Bildung ein Ranking der Bundesländer auf.

Vor diesem Hintergrund lohnt sich zunächst ein kurzer Blick darauf, wie die deutschen Bundesländer im Vergleich abgeschnitten haben. Hinter Sachsen, das bereits 17-mal in Folge den ersten Rang belegte, konnte sich Bayern den zweiten Platz sichern. Auf Platz drei liegt Thüringen, gefolgt von Hamburg und dem Saarland.

Das Schlusslicht des Monitors war im Jahr 2022 Bremen – und das, obwohl der Stadtstaat die Rangliste hinsichtlich der Digitalisierung anführt. Den vorletzten Platz belegt Sachsen-Anhalt, direkt hinter Nordrhein-Westfalen. 

In welchen Bereichen ist Sachsen besonders gut?

Mit einem Blick auf Sachsen gibt es gewisse Bereiche, in denen das Bundesland besonders gut abschneiden konnte. Dazu gehören:

  • Schulqualität,
  • Förderinfrastruktur,
  • Bildungsarmut,
  • Forschungsorientierung
  • sowie Internationalisierung.

Schulqualität und Förderinfrastruktur

Hinsichtlich der Schulqualität konnte Sachsen wie im Gesamtergebnis den ersten Platz belegen. Dieses Kriterium wird anhand der Kompetenzen, die die Schülerinnen und Schüler in einem Bundesland erreichen konnten, gemessen.

Des Weiteren konnte das Bundesland 2022 Rang eins beim Thema Förderinfrastruktur belegen. Hier wird der Fokus auf die ganztägigen Bildungsangebote und die Ganztags-Kitas gelegt und die Frage gestellt, wie umfangreich solche Optionen vorhanden sind.

Bildungsarmut, Forschungsorientierung und Internationalisierung

Nicht minder wichtig ist es, Bildungsarmut möglichst zu reduzieren oder sogar vollständig zu vermeiden. Damit ist gemeint, dass möglichst wenige Menschen eine geringe schulische Qualifikation oder sogar einen fehlenden Abschluss haben sollten. In diesem Bereich belegt Sachsen den zweiten Platz im Bildungsmonitor 2022.

Auch in der Forschungsorientierung ist der Freistaat weit vorne. Dabei wird überprüft, inwieweit die Universitäten in einem bestimmten Bundesland zu Innovation und somit zum Wachstum beitragen. Schlussendlich ist Sachsen bei der Internationalisierung der Universitäten gut aufgestellt.

Gründe und Belege für das gute Abschneiden

Für dieses gute Abschneiden in den einzelnen Bereichen gibt es eine Reihe von Gründen bzw. Faktoren, anhand derer sich das Ergebnis verdeutlichen lässt.

Ganztagsschule als Teil der Bildungskultur und weitere Förderangebote

Hinsichtlich der Förderinfrastruktur liegt das positive Abschneiden sicherlich vor allem in einer breiten und flächendeckenden Aufstellung mit Ganztagsangeboten begründet. Die Ganztagsschule gehört in Sachsen zur Normalität und ist ein Teil der Bildungskultur geworden.

Laut der Webseite des Freistaates sind 90 Prozent der allgemeinbildenden Schulen im Bundesland gegenüber dem Thema der ganztägigen Bildung positiv eingestellt. Daneben gibt es in Sachsen eine ganze Reihe weiterer Fördermöglichkeiten abseits des Schulunterrichts.

So ist zum Beispiel das Nachhilfenetzwerk gut ausgebaut. Entsprechende Anlaufstellen gibt es im Freistaat nicht nur in den Großstädten, sondern gleichzeitig in vielen etwas kleineren Orten wie Radeberg oder Oschatz. Interessierte finden hier oftmals einen direkten Ansprechpartner, mit dem sie das Anliegen erörtern und dem Kind auf sehr einfachem Wege eine Zusatzförderung ermöglichen können.

Bestwerte und Erfüllung von Mindestanforderungen

Mit einem Blick auf die Schulqualität gibt es einige Fachbereiche, in denen die sächsischen Schüler deutschlandweit Bestwerte erreichen. So gibt es in der Mathematik und den Naturwissenschaften kein anderes Bundesland, in dem der Nachwuchs umfangreicher gebildet ist als im Freistaat.

Gleichzeitig verfehlen besonders wenige Jugendliche die vorgegebenen Mindeststandards in den Fachbereichen Lesen und Mathematik. Hier zeigt sich, dass gerade letzteres Fach gleich in mehreren Kategorien eine entscheidende Rolle gespielt hat.

Gründe für das gute Abschneiden im akademischen Bereich

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Im akademischen Bereich stechen vor allem zwei Faktoren heraus. So gibt es an den Universitäten des Freistaates überdurchschnittlich viele Bildungsausländer. Gleichzeitig gelingt es den Professoren, ein vergleichsweise hohes Maß an Drittmitteln einzuwerben.

Diese Mittel sind Gelder von anderen Stellen, die über den eigentlichen Etat einer Hochschule hinaus genutzt werden können. Die verantwortlichen Lehrkräfte schaffen es also, viele zusätzliche Investitionen für ihre Projekte heranzuziehen und dementsprechend zumindest wirtschaftlich eine überdurchschnittlich gute Basis für die Forschung bereitzustellen.

Wo gibt es Nachholbedarf?

Andererseits gibt es in einigen Bereichen einen gewissen Nachholbedarf, der einer dringenden Umsetzung bedarf. Dazu gehören:

  • Digitalisierung,
  • Effizienz
  • und Betreuungsbedingungen.

Lücken bei der Digitalisierung

Im Bereich der Digitalisierung konnte Sachsen nur den zwölften Platz belegen. Dabei spielen zwei Faktoren eine Rolle: Zum einen sind die Schulen im Vergleich zu anderen Bundesländern deutlich weniger mit WLAN ausgestattet.

Zum anderen haben digitale Endgeräte im Unterricht eine eher untergeordnete Bedeutung. Gerade im Zeitalter einer massiv fortschreitenden Digitalisierung ist dies ein kritischer Punkt, der dringend einer Verbesserung bedarf.

Um das umzusetzen, soll auf Basis des DigitalPakt Schule bis 2024 eine umfangreichere Ausstattung mit WLAN eingerichtet werden. Gleichzeitig gibt es seitens des Kultusministeriums Fortbildungsangebote für Lehrkräfte, bei denen das Personal Schulungen zum Thema digitale Endgeräte erhalten soll.

Weitere Bereiche mit Nachholbedarf

Des Weiteren gibt es den Bedarf einer Verbesserung bezüglich der Quoten der Wiederholer. Vor allem in den Grundschulen ist zu beobachten, dass in Sachsen Schüler etwas öfter als im Bundesdurchschnitt eine Klassenstufe ein zweites Mal besuchen müssen.

Ein weiterer verbesserungswürdiger Aspekt sind die Betreuungsrelationen. Gerade in den Kitas kommen auf eine Betreuungskraft überdurchschnittlich viele Kinder. Eine ähnliche schlechte Quote zeigt sich unter anderem in den Grundschulen und Hochschulen.

Fazit

Das Bildungssystem in Sachsen ist gut aufgestellt. Vor allem in Bereichen wie der Schulqualität und der Förderinfrastruktur kann der Freistaat glänzen. Gleiches gilt hinsichtlich der Forschungsorientierung und der Internationalisierung. Andererseits gibt es in Bereichen wie der Digitalisierung und der Betreuungsrelation Nachholbedarf. Bezüglich Ersterer wird das Problem durch einen Ausbau des WLANs und Schulungen für die Lehrkräfte bereits angegangen. Die Studienergebnisse des Bildungsmonitors des Jahres 2023, die aktuell noch nicht vorlegen, werden zeigen, ob diese Maßnahmen bereits die gewünschte Wirkung hatten. 

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