In Zeiten von wachsender Polarisierung und der Notwendigkeit bundesweiter Sparmaßnahmen geraten zivilgesellschaftliche Akteure zunehmend unter Druck. Mit einem neuen Förderprogramm und der neuen Förderperiode von „Demokratie leben!“ will die Stadt Leipzig lokale Akteure im Bereich demokratischer Bildungsarbeit und gesellschaftlichen Zusammenhaltes unterstützen. Bis zum 31. Juli 2025 können Vereine digital einen Antrag für das Fördermitteljahr 2025 einreichen. Anträge zu Kleinst- und Jugendfondsprojekten können gestellt werden, bis die Mittel ausgeschöpft sind. Antragsberechtigt sind gemeinnützige Vereine. Alle Details stehen in den Fördergrundsätzen auf www.leipzig.de/demokratiefoerderung.
„Entschlossenes Handeln gegen Angriffe auf demokratische Werte bedeutet das Vertrauen in Institutionen zu stärken, zivilgesellschaftliches Engagement zu fördern und die Demokratie von der lokalen Ebene aus zu beleben“, sagt Vicki Felthaus, Bürgermeisterin für Jugend, Schule und Demokratie.
Wenn Menschen und Meinungen zusehends auseinanderdriften, wenn in Zeiten aktiver Desinformationskampagnen und schwindendem Vertrauen in Institutionen Fakten zunehmend nur dann anerkannt werden, wenn sie in das eigene Weltbild passen, braucht es umso dringender Orte der Begegnung, der Selbstwirksamkeit und der Bildung. Politische Bildung spielt dabei eine zentrale Rolle, denn sie ist viel mehr als Wissensvermittlung - eine Demokratiekompetenz: Sie stärkt Urteilsfähigkeit. Sie fördert Dialog. Und sie hilft, in einer komplexen Welt handlungsfähig zu bleiben.
„Auf die Frage, was eine Kommune tun kann, um die Demokratie zu stärken, lautet ein Teil der Antwort: die Zivilgesellschaft vor Ort stärken und Verantwortung teilen“, so Pia-Mareike Heyne, Leiterin des Referates für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Mit unserem neuen Förderverfahren wollen wir Akteure unterstützen, die sich gegen jede Form von Extremismus einsetzen, demokratische Bildung stärken und aktiv für den gesellschaftlichen Zusammenhalt eintreten.“
Das Förderverfahren ist dabei neu aufgesetzt und so erarbeitet worden, dass Antragsstellung und Abrechnung für die Träger möglichst einfach sind. Das Programm richtet sich speziell an gemeinnützige Vereine und Träger aber auch besonders an deren Kooperationspartner, wie etwa lokale Initiativen. Ein besonderes Verfahren gibt es zudem, um Projekte von Jugendlichen für Jugendliche zu fördern.
Verantwortung teilen: Das Referat Demokratie und gesellschaftlicher Zusammenhalt verantwortet zwar die Ausgabe der Fördermittel, für den ab sofort die Fördergrundsätze veröffentlicht sind. Aber auch der Vergabeprozess wird demokratisiert: Im Rahmen einer Förderkonferenz im September soll ein Vergabesystem aufgebaut werden, in welchem Politik und Zivilgesellschaft aktiv an der Vergabe der Mittel beteiligt werden und das Verfahren damit gänzlich transparent ist.