Sachsen möchte sich besser gegen Cyberangriffe wappnen. Das ist das Ziel einer vom Kabinett in Dresden beschlossenen Cybersicherheitstrategie. «Wir wollen die Verwaltung sicher aufstellen, den Unternehmen bei der Vorsorge und bei Vorfällen helfen und die Bürgerinnen und Bürger für die Gefährdungen sensibilisieren», sagte Daniela Dylakiewicz, Amtschefin der Staatskanzlei und Beauftragte für Informationstechnologie.
«Das Thema ist aktuell wie nie», betonte die Amtschefin. Es gebe eine dauerhaft bestehende Bedrohungslage. «Jeder von uns kann Opfer von Cyberangriffen werden und ist es vielleicht schon geworden.» Es sei ein steter Wettlauf, auch die Angreifer würden sich immer weiterentwickeln. Man sei den Gefahren aber nicht hilflos ausgeliefert, formulierte Dylakiewicz die Botschaft.
Firmen melden Cyber-Schaden von 179 Milliarden Euro
Die Strategie bündele erstmals alle Aktivitäten von Behörden zum Schutz vor Bedrohungen aus dem Cyberraum, hieß es. Sie umfasst neun Handlungsfelder. Neben langfristigen Zielen sind auch konkrete Maßnahmen enthalten, an denen sich die Regierung messen lassen will. So sollen staatliche Einrichtungen jedes Jahr Schulungen für 5.000 Bürger durchführen oder unterstützen. Gleiches ist für mindestens 10.000 Bedienstete in Behörden geplant. Jedes Jahr soll es Notfallübungen geben. Die kommunalen Behörden sollen eingebunden werden.
Nach Angaben von Jörg Steinig, Beauftragter für Informationssicherheit des Freistaates, entstand deutschen Unternehmen 2024 durch Cyberkriminalität ein Schaden von 179 Milliarden Euro. Cyberrisiken würden von Unternehmen inzwischen als größtes Geschäftsrisiko genannt. Sachsen habe im sächsischen Verwaltungsnetz einen eigenen Schutzschirm aufgebaut. In der Wirtschaft treffe es vor allem kleine und mittelständische Unternehmen.
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