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WEITER DAMPFEN: Fachgruppe Elbeschiffahrt mit Thesen zur Zukunft der Sächsischen Dampfschiffahrt

Michael Hillmann
Michael Hillmann

"WEITER DAMPFEN! Dies kann nur das Motto in der momentanen Situation der Sächsischen Dampfschiffahrt sein." Diesen Aufruf hat die Fachgruppe Elbeschiffahrt gestartet und hierzu mit der Verteilung entsprechender Aufkleber begonnen, mit dem alle Dampferfreunde ihr Bekenntnis zum Erhalt der Schiffe abgeben können. Bereits kurz nach dem Start der Aktion konnten die ersten 2.500 Aufkleber an Sympathisanten der "ältesten und größten Raddampferflotte der Welt" ausgegeben werden.

Darüber hinaus hat die Vereinigung von Schifffahrtsfreunden ein Thesenpapier zur Zukunft des Sächsischen Dampfschiffahrt veröffentlicht, in dem es heißt:

"Die Sächsische Dampfschiffahrt besitzt 9 betriebsbereite Dampfschiffe (7 davon älter als 100 Jahre) und 2 neuere, betriebsbereite Salonmotorschiffe. Zu 2 weiteren Dampfschiffen sind noch die Antriebsmaschinen und die Schaufelräder vorhanden (eingelagert in Werft Rosslau).
 
  • Erhalt und kontinuierlicher / regelmäßiger / täglicher Weiterbetrieb der vorhandenen 9 Dampfschiffe auf der sächsischen (Ober-)Elbe in ihrer Gesamtheit unter Wahrung / Weiterverwendung der vorhandenen / erteilten Genehmigungssituationen für den Schiffsbetrieb.
  • Kontinuierliche / regelmäßige Bedienung der Strecke (Schmilka –) Bad Schandau – Dresden – Meißen – Seußlitz mit jeweils mehreren Fahrten täglich.
  • Zeitnaher behutsamer Umbau der Dampfschiffe mit dem Ziel einer deutlichen Gewichtsersparnis, um die Tiefgänge der Schiffe zu reduzieren und im Zusammenhang mit den gegenwärtig erfolgten hervorragenden Flussregulierungsarbeiten durch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt die Einsatzfähigkeit der Dampferflotte auch bei Niedrigwassersituationen erheblich zu verbessern.
  • Erhalt der Nutzungsrechte (gegebenenfalls des Besitzes) der Ufergrundstücke an den Landungsstellen einschließlich des Rechtes der Landung (inklusive der gegenwärtig nicht genutzten Landungsstellen) einschließlich der Zuwegungen.
  • Erhalt der Dampfmaschinen und weiteren Artefakte (zum Beispiel Schaufelräder) der ehemaligen Dampfer SCHMILKA (Baujahr 1897) und JUNGER PIONIER (Baujahr 1898), im Wesentlichen eingelagert in Werft Rosslau, zum Zwecke eines späteren Wiedereinbaus in neuen Dampfschiffen.
  • Erhalt und Betrieb der 2 Salonmotorschiffe auf geeigneten Kurseinsätzen, vor allem im Raum Dresden.
  • Langjährige Sicherung des Schiffbauplatzes / Werft Laubegast.
  • Sicherung der Mitarbeiter mit besonderen (einmaligen) Qualifikationen: Schiffsführer / Steuermänner mit Revierkenntnis Oberelbe, Dampfschiffmaschinisten mit Maschinenkenntnis zu den zumeist über 100-jährigen Dampfmaschinen (Fachkräfte).
  • Profunde Einbettung der Sächsischen Dampfschifffahrt in ihrer einmaligen Spezifika und ihrer erheblichen Leistungsfähigkeit (die in den letzten 10 Jahren nicht abgerufen wurde) in den Tourismusangeboten im Freistaat Sachsen bei Vernetzung mit weiteren Anbietern / Veranstaltern.
  • Einordnung der Flotte als im Betrieb zu erhaltendes Kulturgut Sachsens."
Die Fachgruppe Elbeschiffahrt ist seit 1984 in der Traditionspflege der Schifffahrt auf der Oberelbe aktiv und war maßgeblich an der Rettung und am Wiederaufbau des Dampfers DIESBAR beteiligt. Darüber hinaus hat die im Landesverein Sächsischer Heimatschutz organisierte Gruppe die Leitmeritz-Fahrt "Auf den Spuren unserer Vorfahren" initiiert, die nach der Corona-Krise nunmehr am 29./30. Mai 2021 stattfinden wird und veröffentlicht demnächst eine Dokumentation zur Historie der Sächsisch-Böhmischen Dampfschifffahrt.