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Die verschwundene Stadt: Fotos aus Ost-Berlin in neuem Band

Kinder auf einem Hinterhof, ein betrunkener Mann vor einem Lotto-Laden, ein Punk in einem Park - es sind berührende und eindringliche Bilder, die der Fotograf Harald Hauswald in der damaligen DDR-Hauptstadt gemacht hat. Eine Auswahl ist nun in dem Bildband mit dem Titel «Ost-Berlin - Die verschwundene Stadt» neu zu sehen. Der heute 63-jährige Fotograf hat abseits offizieller Sichten ungeschönte, aber liebevolle Momente aus dem Alltag eingefangen.

Der Jaron Verlag verwies darauf, dass das Buch in der DDR verboten war. 1987 erschien es erstmals in München. Heute gelte das Werk als Abbild eines untergegangenen Staates in seiner Endzeit. Nach 30 Jahren ist das Buch mit den schwarz-weiß Fotos nun in neuer, größerer Form und mit bislang nicht enthaltenen Aufnahmen herausgekommen.

Schriftsteller Lutz Rathenow hatte schon damals einen Text dazu geschrieben. Dieser sei nun in seiner ursprünglichen Form enthalten. Darin heißt es, der Bau der Mauer sei die zu Stein verdichtete Form eines gesellschaftlichen Widerspruchs, ein Messer der Geschichte.

Der Historiker Ilko Sascha-Kowalczuk schrieb im Essay zu dem Buch, es sei eine scharfe Absage an das SED-System gewesen. So genau begriffen und gezeigt hätten damals nur ganz wenige die DDR-Realität. SED und Staatssicherheit seien wütend und ratlos zugleich gewesen. Die Geheimpolizei habe sowohl Rathenow als auch Hauswald im Blick gehabt. Beide seien in der alternativen Kunstszene vernetzt gewesen und hätten feste Beziehungen zur DDR-Opposition gehabt.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Tobias Kleinschmidt

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