loading

Nachrichten werden geladen...

Bilanz: Unwetterschäden im Vogtland von 40,5 Millionen Euro

dpa / Sebastian Willnow
dpa / Sebastian Willnow

Das verheerende Unwetter im Vogtland hat weit größere Schäden hinterlassen als zunächst geschätzt. Das geht aus einer vorläufigen Schadensbilanz hervor, die das Landratsamt Vogtlandkreis am Freitag veröffentlichte. Danach belaufen sich die Kosten für die Beseitigung der vor zwei Wochen vom Hochwasser verursachten Schäden auf gut 40,5 Millionen Euro.

Den größten Anteil an der Gesamtsumme haben die Zerstörungen an Gemeindestraßen mit 19,5 Millionen Euro. Weitere 7,5 Millionen Euro wurden für die Wiederherstellung von Kreisstraßen veranschlagt, für Bundesstraßen fast eine Million Euro.

Laut Landratsamt sind bei der Aufstellung weder die Schäden bei Unternehmen noch in der Landwirtschaft berücksichtigt. Beides sei noch nicht bezifferbar, hieß es. Die Schäden bei Firmen lägen jedoch in «mehrfacher Millionenhöhe».

Hart getroffen hat das Unwetter auch die privaten Haushalte. Laut Landratsamt müssen die Hausbesitzer demnach Schäden in Höhe von fast 2,2 Millionen Euro verkraften.

Die Aufstellung der Schadenssummen ist noch nicht vollständig. Amtssprecher Uwe Heinl betonte, diese Zahlen entsprächen dem aktuell gemeldeten Stand. «Es gibt noch eine Dunkelziffer», sagte er.

Landrat Rolf Keil (CDU) hatte einen Tag nach dem Unwetter die Gesamtsumme der Schäden auf eine niedrige zweistellige Millionensumme geschätzt. Am 24. Mai hatte das Unwetter das Elstertal schwer getroffen. In Bad Elster waren laut Deutschem Wetterdienst (DWD) binnen zwölf Stunden 150 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Innerhalb kürzester Zeit waren Orte überflutet worden. Die Talsperre Pirk war überfüllt, das Wasser musste kontrolliert abgelassen werden.

Das Unwetter hatte neben Straßen und Brücken auch die Bahnstrecken in der Region beschädigt. Am Freitag verlängerte die Vogtlandbahn die Sperrung der Strecke zwischen Oelsnitz und Adorf auf unbestimmte Zeit. Derzeit würden bauvorbereitende Maßnahmen und gutachterliche Untersuchungen durch den Infrastrukturbetreiber DB Netz AG durchgeführt, teilte das Unternehmen mit. Da das Wasser die Gleise tiefer unterspült habe als zunächst angenommen, müsse erst ein Baugrundgutachten erstellt werden, sagte ein Bahnsprecher auf Anfrage.

Wegen der Streckensperrung verkehrt weiter die Regionalbahn RB 2 zwischen Oelsnitz und Bad Brambach nur mit Einschränkungen. Ein Schienenersatzverkehr sei zwar eingerichtet, könne aber nicht durchgängig bedient werden. Von Montag bis Mittwoch könne kein Schienenersatzverkehr angeboten werden, weil keine Busse zu bekommen gewesen seien, sagte der Sprecher.

Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Bilder: dpa / Sebastian Willnow