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Partnerschaften auf dem Prüfstand: Nebelschütz beendet Verträge mit Ungarn und Benin

Symbolbild Nebelschütz (Bild: Archiv)
Symbolbild Nebelschütz (Bild: Archiv)

Der Gemeinderat von Nebelschütz hat beschlossen, die Zusammenarbeit mit Partnerstädten in Ungarn und Benin zu beenden. Die Vereine planen, die Beziehungen eigenständig weiterzuführen. Die Zukunft internationaler Kooperationen bleibt ungewiss.

Gemeinderat stimmt für Kündigung zweier Partnerschaftsverträge – Diskussion über Sinn und Zukunft internationaler Verbindungen

Nebelschütz zieht Konsequenzen aus begrenzten Ressourcen

Die Gemeinde Nebelschütz unterhält seit vielen Jahren partnerschaftliche Kontakte zu vier Gemeinden im Ausland: Namysłów in Polen, Hlučín in Tschechien, Ladánybene in Ungarn und Ouidah in Benin. Während die Zusammenarbeit mit den europäischen Partnerstädten vergleichsweise einfach zu pflegen ist, geraten die Verbindungen nach Ungarn und Benin zunehmend unter Druck.

Bürgermeister André Bulank (parteilos) machte in der jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich, dass die Kontakte aufgrund der Entfernung, begrenzter personeller Ressourcen und organisatorischer Hürden kaum noch aktiv gehalten werden können.

Gemeinderat erteilt Bürgermeister Kündigungsvollmacht

Nach intensiver Diskussion bevollmächtigte der Gemeinderat den Bürgermeister mehrheitlich, die Partnerschaftsverträge mit Ladánybene (Ungarn) und Ouidah (Benin) zu kündigen. Die Entscheidung fiel trotz der Bedenken einiger Gemeinderäte und der Einwände mehrerer örtlicher Vereine. Diese hatten zuvor in Stellungnahmen die Fortführung der internationalen Beziehungen gefordert und betont, dass Freundschaft und gegenseitige Akzeptanz zentrale Werte der Partnerschaften seien.

Vereine wollen Partnerschaften eigenständig weiterpflegen

Vertreter der Nebelschützer Vereine verwiesen darauf, dass es auch in den letzten Jahren weiterhin Kontakte – insbesondere nach Benin – gegeben habe. Sie kündigten an, die Beziehungen unabhängig von den offiziellen Verträgen aufrechtzuerhalten. „Wir wollen die Partnerschaften mit Leben erfüllen, auch wenn es derzeit schwieriger ist“, hieß es aus Vereinskreisen.

Die Vereine verließen nach der Abstimmung enttäuscht die Sitzung. Einige Gemeinderäte hatten zuvor vorgeschlagen, die Verträge ruhen zu lassen, statt sie endgültig zu beenden – ein Vorschlag, der keine Mehrheit fand.

Offene Fragen zur Zukunft der internationalen Beziehungen

Im Nachgang wurde kritisiert, dass die Tagesordnung der Sitzung nicht angepasst wurde, um die Stellungnahmen der Vereine und Bürger vor der Abstimmung ausführlicher zu behandeln. Gemeinderat Frank Domsch hatte diesen Vorschlag zu Beginn gemacht.

Ob die Gemeinde in Zukunft neue Formen internationaler Zusammenarbeit sucht oder sich stärker auf regionale Kooperationen konzentriert, bleibt offen. Zufrieden waren nach der Sitzung weder die Gemeinderäte noch die Vertreter der Vereine.