Sechs Punkte, ein Sieg und ganze 16 Gegentore – schon nach den ersten acht Zweitliga-Spielen ist klar: Dynamos Kampf um den Klassenerhalt in dieser Saison wird ein hartes Stück Arbeit. Noch gibt es genügend Zeit, doch die SGD muss dringend die offenen Baustellen schließen, um nicht früh den Anschluss an die Konkurrenz zu verlieren.
Defensive weit unter dem gewünschten Niveau
Ein flüchtiger Blick auf die Tabelle reicht aus, um Dynamos größte Schwachstelle zu erkennen. Mit 16 zugelassenen Gegentoren blieb die Defensivleistung bislang klar hinter den Erwartungen zurück – nur Fürth steht mit zwei Gegentoren mehr in dieser Hinsicht noch schwächer da. Tatsächlich konnte die SGD in keinem der bisherigen Pflichtspiele das Netz leer halten, inklusive des Pokalspiels gegen Mainz. Lediglich Wettfreunde dürften an dieser Situation Gefallen gefunden haben – schließlich galt Dynamo bei Instant Sportwetten mit Sofort Start als ideale Wahl für Over-Tipps oder Specials wie „Beide Teams treffen“. Sechs der acht Ligapartien endeten mit mehr als drei Toren, in ebenso vielen trafen beide Teams. Kein Wunder also, dass Dynamo bei Tippern als verlässliche Over-Mannschaft populär ist.
Auch in einigen anderen Kategorien liegt Dynamo derzeit klar hinter der Konkurrenz. Gewonnene Zweikämpfe (724), abgefangene Bälle (5,3 pro Spiel) und geklärte Bälle (25,6 pro Spiel) – alles statistische Werte, in denen das Team von Thomas Stamm im unteren Tabellenbereich steht. Lediglich in der Luft zeigte sich die SGD stabil: Mit 163 gewonnenen Kopfballduellen gehört man zu den Top fünf im ligaweiten Vergleich. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es dennoch: Laut den xG-Metriken kassierte Dresden rund 1,5 Gegentore mehr, als statistisch zu erwarten wäre – das Potenzial für eine Steigerung in der Defensive ist also durchaus erkennbar.
Licht und Schatten in der Offensivabteilung
Das Engagement innerhalb des SGD-Teams ist zweifellos vorhanden. Sowohl bei der Laufleistung (963 Kilometer) als auch bei den intensiven Läufen (516) zählt Dresden zu den fünf besten Zweitligisten. Auch im Aufbauspiel liefern die Sachsen mehr als solide Werte: Besonders die 117 Flanken aus dem Spiel markieren den ligaweiten Spitzenwert. Positiv fällt zudem der durchschnittliche Ballbesitz von 51% sowie eine Passquote von 82,4% auf – beide Kennzahlen liegen im Top-Ten-Bereich der Liga.
Doch aus dieser Aktivität entsteht bislang zu wenig Torgefahr. Mit lediglich 15 herausgespielten Großchancen (1,9 pro Spiel) rangiert Dynamo in dieser Kategorie im unteren Tabellendrittel. Noch gravierender: Zehn dieser Großchancen wurden vergeben (1,3 pro Partie). Klar ist – Dresden hat ein Problem mit der Chancenverwertung, das dringend behoben werden muss. Kein Wunder also, dass die xG-Werte leicht positiv ausfallen: Dynamo hat bislang rund 0,6 Tore mehr erzielt, als die Statistik erwarten ließ.
Noch immer ohne Heimsieg
Mit über 31.000 Besuchern im Schnitt gehört das Rudolf-Harbig-Stadion erneut zu den bestbesuchten Spielstätten im deutschen Fußball. Doch die große Fan-Unterstützung überträgt sich bisher nicht auf den Platz: Die SGD wartet in dieser Saison noch immer auf den ersten Heimsieg (zwei Remis, zwei Niederlagen). Besonders schmerzhaft war die Pleite im Elb-Clasico gegen den 1. FC Magdeburg, der nach über 25 Jahren erstmals wieder in Dresden gewinnen konnte. Klar ist: Dynamo muss schnell den Weg zurück zur Heimform der letzten Saison finden, als das Rudolf-Harbig-Stadion eine echte Festung war und die SGD das beste Heimteam der 3. Liga stellte. Nur mit einer Rückkehr zur Heimstärke kann Dynamo den Rückstand in der Tabelle aufholen und die Fans wieder hoffen lassen.
Verletzungen und Pech – Dynamo kämpft gegen Rückschläge
Auch das Glück ist derzeit kein Verbündeter der SGD. Besonders auf der Position des Linksverteidigers zeigen sich große Probleme: Sowohl Alexander Rossipal als auch Sascha Risch fallen verletzungsbedingt aus. Hinzu kommen weitere Ausfälle durch Verletzungen oder Sperren – unter anderem Kofi Amoako, Vinko Sapina, Jonas Oehmichen und Christoph Daferner mussten Spiele pausieren. Diese Ausfälle haben sich deutlich auf die Teamleistung ausgewirkt und erschweren den Start in die Saison zusätzlich.
Trotz allem gibt es Grund zur Zuversicht. Dynamo verfügt über genügend Qualität und Potenzial, um die offenen Baustellen zu schließen. Mit etwas Glück und Stabilität in der Defensive ist es durchaus realistisch, die Klasse in der 2. Bundesliga zu halten.