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Studien zeigen zunehmende Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper

Der Blick in den Spiegel wird für viele Mädchen zum kritischen Moment – das eigene Körperbild steht oft unter dem Einfluss äußerer Erwartungen. / Foto: kroshka_nastya auf freepik.com
Der Blick in den Spiegel wird für viele Mädchen zum kritischen Moment – das eigene Körperbild steht oft unter dem Einfluss äußerer Erwartungen. / Foto: kroshka_nastya auf freepik.com

Immer mehr Frauen und Mädchen sind unzufrieden mit ihrem Körper. Studien zeigen: Medien, soziale Netzwerke und unrealistische Schönheitsideale verstärken den Druck – doch Selbstakzeptanz und Achtsamkeit können helfen, das eigene Körperbild zu stärken.

Das eigene Spiegelbild sorgt bei vielen Frauen und Mädchen für Unsicherheit. Unabhängig von Alter oder Figur empfinden immer mehr Menschen den Druck, schlanker oder definierter auszusehen. Medienbilder und gesellschaftliche Erwartungen prägen die Wahrnehmung und lassen Selbstzweifel wachsen.

Vor allem Jugendliche kämpfen mit verzerrtem Körperbild

Viele Mädchen treten bereits in jungen Jahren in einen kritischen Dialog mit ihrem Körper. Besonders in der Pubertät verändert sich die Wahrnehmung rasant, weil der Vergleich mit Gleichaltrigen an Bedeutung gewinnt. Häufig entspricht das eigene Gewicht objektiv einem gesunden Bereich, dennoch fühlen sich viele zu schwer oder nicht attraktiv genug. Dieses Auseinanderklaffen zwischen Realität und Empfinden führt oft zu einer angespannten Beziehung zum eigenen Aussehen.

Soziale Netzwerke verstärken diese Entwicklung zusätzlich. Plattformen wie Instagram oder TikTok vermitteln Bilder von scheinbar perfekten Körpern, die für viele Jugendliche unerreichbar bleiben. Der Druck zeigt sich im Alltag deutlich. Manche meiden den Schwimmunterricht oder verzichten auf Freizeitaktivitäten, weil sie Angst vor der Bewertung durch andere haben. Andere entwickeln ein starkes Bedürfnis nach Kontrolle über Gewicht und Aussehen, was in manchen Fällen sogar zu Essstörungen führt.

Wenn die Diet culture zum Verhängnis wird

Schlankheitsideale prägen den Alltag vieler Frauen und Mädchen. Schon in jungen Jahren greifen viele zu Diäten, obwohl medizinisch kein Übergewicht vorliegt. Die sogenannte Diet culture vermittelt das Bild, dass ein schlanker Körper automatisch erfolgreicher und attraktiver wirkt. Viele fühlen sich diesem Anspruch verpflichtet und starten wiederholt Diäten, die auf Verzicht und Kontrolle beruhen.

Die Folgen reichen weit über kurzfristige Gewichtsveränderungen hinaus. Häufig entsteht ein Kreislauf aus restriktivem Essverhalten, Frust und erneuter Gewichtszunahme. Mit der Zeit entsteht dadurch körperliche Belastung, gleichzeitig wächst die Unzufriedenheit mit dem eigenen Erscheinungsbild. Ein Beispiel verdeutlicht die Zahl der Diätversuche. Laut einer Ernährungsstudie der Techniker Krankenkasse probierte fast jede zweite Frau irgendwann eine Diät, etwa ein Drittel wagt öfter als einmal jährlich einen neuen Versuch. Diese Häufigkeit lässt erkennen, wie stark der Einfluss dieser Diätmentalität wirkt

Mit Selbstbewusstsein raus aus dem Teufelskreis

Viele Frauen suchen nach Wegen, um den ständigen Vergleich und die Unzufriedenheit zu durchbrechen. Ein wichtiger Schritt liegt darin, den Blick stärker auf die eigenen Stärken und weniger auf äußere Erwartungen zu richten. Psychologinnen beschreiben diesen Ansatz als einen Prozess, bei dem Selbstakzeptanz wächst, sobald realistische Maßstäbe ins Zentrum rücken. Auch im Alltag lassen sich kleine Veränderungen spürbar nutzen. Kleidung, die angenehm sitzt und den eigenen Körper respektvoll betont, vermittelt oft mehr Sicherheit als strenge Diätpläne. Schmeichelnde Bademode hingegen sorgt für mehr Selbstbewusstsein in den Sommermonaten.

Selbstsicherheit entwickelt sich nicht über Nacht. Ein achtsamer Umgang mit Medien, Gespräche im persönlichen Umfeld und der Austausch in Beratungsstellen schwächen den inneren Druck jedoch Schritt für Schritt ab.

Gewicht ist kein Trend

Körpergewicht verändert sich im Laufe eines Lebens durch Wachstum, Hormone, Stress oder Lebensgewohnheiten. Dennoch vermittelt die öffentliche Debatte oft den Eindruck, Gewicht ließe sich wie ein Modetrend gestalten. Mal gilt besonders schlank als Ideal, dann rücken wieder kurvigere Körper in den Vordergrund. Diese ständigen Verschiebungen erzeugen Druck, an äußere Erwartungen angepasst zu bleiben. Das Gewicht alleine entscheidet jedoch nicht über die Gesundheit. Ein stabiler Blutdruck, ausreichend Bewegung und ausgewogene Ernährung wiegen schwerer als die Zahl auf der Waage.

Studien belegen zudem, dass Diäten, die alleine auf schnelle Abnahme setzen, kaum nachhaltige Ergebnisse liefern. Eine umfangreiche Metaanalyse nach 29 längerfristigen Studien zeigt, dass mehr als die Hälfte des abgespeckten Gewichts schon nach zwei Jahren zurückkehrt. Nach fünf Jahren steigt der Anteil auf über 80 Prozent. Diese Rückkehr in alte Muster betreibt inneren Druck und resignativ geprägte Selbstkontrolle. Körperliche Belastung, verbunden mit dem Gefühl, dem eigenen Bild dauerhaft nicht gerecht zu werden, verstärkt sich.