Nach der schwächsten Bundesliga-Saison nach dem Aufstieg wurde bei RB Leipzig in dieser Saison ein neues Kapitel aufgeschlagen – mit Ole Werner an der Seitenlinie. Der 37-Jähriger soll die Sachsen wieder in Schwung bringen, spielerische Frische zurückbringen und für die Rückkehr ins internationale Geschäft sorgen. Und der Start deutet darauf hin: Werner könnte in Leipzig tatsächlich eine vielversprechende Ära einleiten.
CL-Qualifikation soll nicht in Frage kommen
Der siebte Platz der Vorsaison bedeutete für RB Leipzig das Verpassen der internationalen Wettbewerbe – ein Novum seit dem Bundesliga-Aufstieg. Umso klarer ist das Ziel für die laufende Spielzeit: die Rückkehr in die Champions League. Und folgt man den Buchmachern, die keine LUGAS Datenbank haben, dürfte dieses Vorhaben kaum wackeln. Gemeinsam mit Bayern München und Borussia Dortmund zählt Leipzig zum engsten Favoritenkreis für die kommende Königsklassen-Saison. Solche Prognosen gründen jedoch nicht allein auf der Kaderqualität: Anders als die Konkurrenz kann sich RB voll auf die Bundesliga konzentrieren – ein Vorteil, der dem jungen Team im Rennen um die CL-Plätze entscheidend helfen könnte.
Klopp sieht Werner als die ideale Lösung
Kulttrainer und Fußballchef von Red Bull Jürgen Klopp unterstrich, dass es für jeden Trainer entscheidend sei, aus Einzelspielern eine geschlossene Einheit zu formen und dabei eine klare Spielidee zu entwickeln, mit der sich Team und Fans identifizieren können. Leipzig stehe traditionell für einen bestimmten Fußballstil – und Ole Werner werde dafür sorgen, dass diese Linie sichtbar bleibt. Klopp lobte zudem Werners bisherigen Weg: Bei Holstein Kiel und Werder Bremen habe er gezeigt, wie viel Potenzial er aus einer Mannschaft herausholen kann.
Und Klopps Lob ist alles andere als unbegründet: Ole Werner hat bereits bei seinen früheren Stationen bewiesen, dass er hervorragend zur RB-Spielidee passt. Er gilt als detailversessener Stratege, der keine starre Lieblingsformation pflegt, sondern sein System konsequent dem Gegner anpasst. Ob 3-5-2 oder 3-4-3 – Werner zeigte in Kiel und Bremen, wie variabel er agieren kann: gegen schwächere Teams offensiv-dominant, gegen Topklubs eher abwartend. Abseits des Taktikbretts überzeugt er zudem als positiver, leidenschaftlicher Teamplayer, der Talente gezielt fördert und deren Entwicklung in den Mittelpunkt stellt. Genau diese Mischung aus taktischer Flexibilität und menschlicher Nähe passt perfekt zu RB, wo eine junge, hungrige Mannschaft Führung, aber auch Freiraum zur Entfaltung braucht.
Erste Erkenntnisse nach dem Saisonstart
Die Bundesliga-Saison ist zwar noch jung, doch die ersten Zahlen zeichnen ein klares Bild. Auffällig ist vor allem der Spielaufbau: Trotz durchschnittlich nur 48% Ballbesitz kommt RB auf starke 17 Abschlüsse, 11,5 erfolgreiche Dribblings und mehr als vier Großchancen pro Partie. Das belegt einmal mehr die Stärke im Umschalten – ein Erfolgsrezept der vergangenen Jahre. Hinzu kommt die Laufbereitschaft: Mit 183 Sprints und 680 intensiven Läufen pro Spiel gehören die Bullen zu den dynamischsten Teams der Liga, was ihre pressingorientierte Spielweise eindrucksvoll unterstreicht.
Mit Ausnahme der Auftaktpleite gegen den FC Bayern zeigte sich auch die Defensive stabil. Über 100 gewonnene Zweikämpfe, knapp 35 Klärungen sowie rund zehn abgefangene Bälle pro Partie zählen ligaweit zu den Top-Werten. Problematisch bleibt allerdings die Chancenverwertung: 2,5 ausgelassene Großchancen pro Spiel sind zu viel, um die ambitionierten Ziele zu erreichen – eine Schwäche, die RB schnellstmöglich abstellen muss.
Werner und RB: Eine Kombination mit reichlich Potenzial
Die ersten Wochen unter Ole Werner machen Lust auf mehr. Die Spieler wirken motiviert, das Umschaltspiel funktioniert, und die Defensive steht stabil – genau die Mischung, die RB braucht. Werner schafft es, junge Talente zu fordern, ohne sie zu überfordern, und bringt gleichzeitig Struktur und klare Ideen ins Team. Alles zusammen lässt erkennen: Diese Kombination hat echtes Potenzial. Wenn die Mannschaft weiterhin konsequent arbeitet und die Chancenverwertung in den Griff bekommt, könnte RB Leipzig schon in dieser Saison nicht nur zurück in die Champions League, sondern auf den richtigen Weg zu einer neuen, erfolgreichen Ära sein.