Die Kritik am sächsischen Schulsystem hält trotz neuer gesetzlicher Regelungen an. Der Verein «Gemeinsam länger lernen», der die frühe Aufteilung der Schüler nach Klasse 4 ablehnt, kündigte am Donnerstag ein weiteres Engagement für seine Ziele an. Man fühle sich durch das neue Schulgesetz «motiviert», hieß es. Der Landtag hatte am Dienstag mit den Stimmen der schwarz-roten Koalition das Gesetz beschlossen. An der bisherigen Gliederung des Schulsystems ändert sich nichts, obwohl in Umfragen 75 Prozent der Eltern für ein längeres gemeinsames Lernen sind.
Der Verein verwies in seiner Argumentation auf die hohe Zahl von Schülern, die das sächsische Bildungssystem ohne Abschluss verlassen. 2015 seien das 8,3 Prozent der Schulabgänger gewesen und damit weit mehr als im Bundesdurchschnitt (5,6 Prozent). «Ein wesentlicher Grund für dieses schlechte Abschneiden ist das gegliederte Schulsystem, an dem die sächsische CDU vehement festhält», teilte der Verein mit. Die Union hatte im Landtag klargestellt, dass es mit ihr in dieser Frage auch künftig keine Experimente geben wird. Ihr Koalitionspartner SPD unterstützt wie Grüne, Linke und AfD allerdings das Vereinsanliegen.
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