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Querelen beim Weinbau: Wahl der sächsischen Weinkönigin abgesagt

Da war die Welt noch heil: Die amtierenden sächsischen Weinhoheiten 2024/25 v.l.n.r Janine Merkel, Ivanna Wübken (Weinkönigin) und Antje Peschel.  Foto: Gemeinde Niederau
Da war die Welt noch heil: Die amtierenden sächsischen Weinhoheiten 2024/25 v.l.n.r Janine Merkel, Ivanna Wübken (Weinkönigin) und Antje Peschel. Foto: Gemeinde Niederau

Nach dem Rückzug der letzten verbliebenen Kandidatin zur Wahl der Sächsischen Weinkönigin zog der Vorstand die Notbremse: Es gibt keine Wahl mehr.

Es läuft gar nicht mehr rund. Krisensitzung beim sächsischen Weinbauverband. Da Antje Peschel als die einzig verbliebene Bewerberin für die Wahl zur sächsischen Weinkönigin ihre Kandidatur zurückgezogen hatte, blieb dem Vorstand nichts anderes übrig, als die Wahl komplett abzusagen. Wörtlich heißt es in dem Brief an alle Mitglieder, Partner und Unterstützer vom 31. Juli: "Somit gibt es für die Wahlperiode 2025/26 keine Kandidatinnen mehr, deshalb entfällt die Wahl der Sächsischen Weinhoheiten für die Amtszeit 2025/26." Geplant war sie für den 12. August.

Bereits einige Tage zuvor gab es Querelen. Der Vorstand hatte entschieden, die Kandidatur der zweiten Bewerberin Janine Merkel nicht zuzulassen. Die Begründung dafür war einigermaßen kryptisch. Wörtlich heißt es in einem Brief an die Mitglieder: "Diese Entscheidung ist uns sehr schwergefallen. Sie beruht jedoch auf der Einschätzung, dass bei einer Beteiligung der Kandidatin an der Wahl die Gefahr bestehen würde, dass das öffentliche Ansehen und das Image des Weinbauverbandes Sachsen und damit auch der gesamten sächsischen Weinbranche Schaden nehmen könnten. Unsere Aufgabe und Pflicht als Vorstand des Weinbauverbandes Sachsen ist es jedoch genau dieses abzuwenden. Daher haben wir zu diesem schweren Schritt leider keine Alternative gesehen." 

Nähere Erläuterungen dazu wollte der Verbandsvorsitzende Felix Hößelbarth Meißen News gegenüber nicht geben. Offenbar gibt es einigermaßen viel Zank in den eigenen Reihen. Der Verband sieht das Amt der Weinhoheiten als ein Ehrenamt an. Möglicherweise sehen andere das anders. Wie zu hören ist, halten einige Mitglieder die Wahl von Weinhoheiten nicht mehr für zeitgemäß. Andere Weinbau-Verbände, wie in der Pfalz, gehen dazu über, Weinbotschafter einzusetzen. Angeblich grübelt auch der sächsische Verband nach einer ganz anderen Alternative zur Weinkönigin. Neue Formate, um auch wieder mehr jüngere Leite für das Thema zu begeistern, werden dringend gesucht. 

Wie ebenfalls zu hören ist, will Janine Merkel, die eine Masterarbeit über Weinbau in Steillagen geschrieben hat, ihren Rauswurf nicht akzeptieren und sucht nach einem Rechtsbeistand. 

Text: Ulf Mallek

Unterstützt von:

Privatbrauerei Schwerter Meißen GmbH