Etwa fünf Jahre Bauzeit. Am 17. November begann der Bau der neuen Panzerstraße auf dem Truppenübungsplatz der Bundeswehr in der Oberlausitz. "Es ist das größte Bauvorhaben auf dem Gelände seit seiner Übernahme durch die Bundeswehr", so der Kommandant des Truppenübungsplatzes Oberlausitz, Oberstleutnant René Pierschel. Das teilte die Bundeswehr mit.
Die 26 Kilometer lange Straße wird in drei Bauabschnitten entstehen. Die Gesamtbaukosten liegen bei 67,7 Millionen Euro. 2030 sollen auf der Betonstraße die ersten Panzer rollen: im Gegenverkehr, denn die Straße wird 9,50 Meter breit sein.
"Der Neubau ist von zentraler Bedeutung", sagte Kommandant Pierschel. Die Straße werde nicht nur gebraucht, um die gesetzlich vorgeschriebenen Hilfefristen einhalten zu können, sondern sie entlaste auch die angrenzenden öffentlichen Straßen. Diese mussten bisher genutzt werden, um vom östlichen Bereich auf den mittleren Platzteil zu gelangen. Mit der neuen Platzrandstraße werde nun Fahrzeugbewegungen innerhalb des Truppenübungsplatzes möglich, ohne den laufenden Übungsbetrieb zu beeinträchtigen. "Damit werden die Anrainergemeinden künftig deutlich vom militärischen Schwerlastverkehr entlastet", so Kommandant Pierschel.
Die Schneise für den ersten Bauabschnitt ist bereits geschlagen. Nun sollen archäologische Grabungen erfolgen. Überschüssiger Oberboden wird in den nahen Tagebau Reichwalde gebracht und dort zur Rekultivierung genutzt.
Der Truppenübungsplatz Oberlausitz ist mit seinen 16.800 Hektar der drittgrößte Übungsplatz in Deutschland und der einzig militärisch genutzte in Sachsen. Er erstreckt sich in der Ost-West-Achse über 40 Kilometer und ist in seiner Nord-Südausdehnung rund zehn Kilometer. Zwei Drittel der Fläche sind bewaldet, vorzugsweise mit Kiefern, während ein Drittel von Heide- und Grasflächen dominiert wird.