Nach einer Drohung gegen den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer ist ein 59-jähriger Mann zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Urteil fiel nach nur einer Stunde in einem beschleunigten Verfahren am Mittwoch am Amtsgericht Meißen, meldet der MDR. Der Mann muss 75 Tagessätze zu je 30 Euro zahlen, was insgesamt 2.250 Euro ergibt. Er habe sich vor Gericht geständig gezeigt. Er könne die Strafe ganz oder in Teilen auch in Form gemeinnütziger Arbeit abarbeiten.
Das Gericht folgte mit seinem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die zuvor auch das Schnellverfahren beantragt hatte. Der Staatsschutz hatte Ermittlungen gegen den Mann aus Radeburg eingeleitet, weil dieser am 21. August in einem sozialen Netzwerk gedroht hatte, Kretschmer mit Schlägen und einer Waffe zu verletzen, sollte dieser ein Motorrad-Oldtimer-Rennen in Riesa besuchen. Der abgesetzte Post sei strafrechtliche relevant und erfülle den Tatbestand der Bedrohung und der Nötigung.
Bei seiner Festnahme auf einem Campingplatz wurde der Mann mit 1,5 Promille angetroffen, jedoch war keine Waffe bei ihm. Die Polizei hatte zunächst auch keine ernsthafte Bedrohungslage festgestellt. Bei Durchsuchungen des Zeltes und Autos des Radeburgers fanden die Beamten ebenfalls keine Waffe. Der Täter ist nicht vorbestraft und hatte während der Vernehmung eingeräumt, den Post verfasst zu haben.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.